Das Hauskataster für Süderstapel ist in drei Bänden erschienen.
Zahlreiche Gäste waren der Einladung des Fördervereins „Landschaft Stapelholm e.V.“ gefolgt und hatten sich im Gemeindesaal der Kirchengemeinde eingefunden. Anlass war der „Tag des offenen Denkmals“, der in jedem Jahr Anfang September stattfindet.
Im ersten Teil der Veranstaltung stellte Arno Vorpahl das von ihm erarbeitete „Historische Hauskataster Süderstapel“ vor. In zehnjähriger Arbeit wurden Daten der Häuser im Eiderdorf gesammelt, mit denen die Geschichte der Gebäude teilweise bis ca. 1750 zurückverfolgt werden kann. Vorpahl erläuterte die Quellen und zeigte auf, welche wichtigen Details aus ihnen gewonnen werden können. Das Hauskataster Süderstapels liegt nunmehr in drei Bänden mit zusammen ca. 900 Seiten vor. Der Autor äußerte die Hoffnung, dass das Hauskataster durch die Gemeinde auch in das Archiv der Landschaft Stapelholm im Bürgerhaus übernommen wird und dadurch allen Einwohnern der Zugang zu diesem wichtigen Nachschlagewerk ermöglicht wird.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags stand der Höhepunkt der Veranstaltung auf dem Programm. Mit dem Stapelholmer Baukulturpreis will der Förderverein Landschaft Stapelholm engagierte Einwohner*innen ehren und deren sanierte Häuser auszeichnen. Da in den vergangenen Jahren wegen der Corona-Pandemie die Veranstaltung ausfallen musste, wurden nun gleich zwei Projekte gewürdigt.
Zunächst erhielten Katharina und Hauke Bischoff den Preis ausgehändigt. Sie hatten vor Jahren den ehemaligen Hof Schlüter/Mählmann im Ortsteil Süderstapel gekauft und ihn aufwändig saniert. In der Laudatio hieß es, dass damit das Ortsbild rund um den historischen Marktplatz in Süderstapel erhalten blieb.
Danach wurde das Ehepaar Katja und Ulf Junge geehrt. Ihm gehört der ehemalige Hof Dierks im Ortsteil Norderstapel, später von der Familie Sigges bewohnt. Das große Fachhallenhaus kann durch Untersuchungen am Holzgerüst auf das Jahr 1472 datiert werden. Zahlreiche Details, wie das Lohdielentor, der Terrazzoboden im Wohntrakt oder historische Wandmalereien wurden wieder hergestellt.
Zu beiden Projekten sind Aufsätze in der Schriftenreihe „Die Bauernglocke“ vorgesehen. Arno Vorpahl dankte der Kirchengemeinde Stapelholm für die Überlassung der Räume im Gemeindehaus und beendete die Veranstaltung mit der Bitte, für die kommende Verleihung des Baukulturpreises Vorschläge zu unterbreiten.
Die musikalische Untermalung hatte das Seeth-Drager Duo Rossella Ragatzu und Steve Gröne übernommen. Ihr Vortrag von plattdeutschen und sardischen Liedern erhielt vom Publikum viel Beifall.