Liebe Gemeinde,
noch immer ist diese Welt nicht untergegangen und noch immer „warten“ wir (Christen) auf die Wiederkehr von Jesus Christus.
Scheint länger zu dauern.
Woraufhin sich auch der neue Himmel und die neue Erde entsprechend verzögern. Es heißt also warten.
Warten darauf, dass etwas passiert. Dass Gott passiert?
Kaum zu glauben, dass Gott uns in die Passivität schickt.
Petrus hält die in der Welt zerstreuten christlichen Gemeinden mit dem aktuellen Monatsspruch dazu an, weiterhin im Glauben an Jesus Christus zu bleiben. Aller äußeren wie auch inneren Anfechtung zum Trotz.
Auf Gott warten ist anders, als am Flughafen unter grellem Licht, aufgereiht in Stuhlreihen zwischen genervten Mitreisenden und Lautsprecherdurchsagen den verspäteten Abflug herbeizusehnen. Am Flughafen bekommen wir dann und wann ein Update des Bodenpersonals. Immerhin. Und von Gott?
Während wir auf Jesus warten, findet unser alltäglicher Wahnsinn zwischen Job, Familie und co. statt. Wir arbeiten, organisieren, planen, lieben, leiden. Unsere Welt ist hektisch, chaotisch, unvollkommen. Es ist fast so, als wäre gar kein Platz bei uns für den neuen Himmel und die neue Erde. Da kommt Petrus gerade recht - er war das Bodenpersonal. Petrus läßt die Sehnsucht nach Gott wach werden. Wie schön ist die Vorstellung eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Da setze ich mich gerne in die göttliche Stuhlreihe… zu meinen Brüdern und Schwestern, die mit mir warten. In der Stuhlreihe wird es nach einer Zeit der Frustration ganz still. Dann, wenn wir akzeptiert haben, dass wir an der Situation nichts ändern können, wenn wir annehmen, was ist. Dann wird es auch still in uns. Es wird möglich, dass Gott bei uns Platz nimmt. Wir bekommen vielleicht eine klitzekleine Ahnung davon, dass Christi Wiederkehr nicht nur ein äußeres Ereignis sein kann, sondern, auch ein inneres Kommen, das sich in unseren Herzen vollzieht. Unser Warten ist dann keine perspektivlose Hoffnung mehr, sondern eine gegenwärtige Begegnung, die unsere Sehnsucht und unseren Glauben in uns wach hält.
Setzen Sie sich gerne zu mir in die Stuhlreihe. Mit Mehreren wartet es sich einfach besser.
Es grüßt Sie herzlich