Rummelpott und Ketel Knud

Traditionelles Brauchtum zum Jahreswechsel in Stapelholm

Früher wie heute ziehen am Silvestertag die Gruppen der Rummelpott-Läufer verkleidet durch die Dörfer. Fast alle sind maskiert und daher oft nicht erkennbar. Kinder mit ihren Eltern, Gruppen von Jugendlichen und auch viele Erwachsenen haben jedes Jahr wieder ihren Spaß und leiten auf diese besondere Art den letzten Abend des Jahres ein. In den Dörfern Stapelholms war und ist dieser traditionelle Brauch noch weit verbreitet. Dabei werden, manchmal von Instrumenten begleitet, die traditionellen Rummelpott-Lieder gesungen:

Rummel, rummel, ruttje,

Giff mi noch een Futje?

Giff mi een, blev ik stohn,

Giffs mi twee, will ik gohn.

Giffs mi dree, wünsch ik Glück,

dat de Osche mit de Posche

ut de Schosteen flüch!"

Dat ole Johr, dat nie Johr,

sind de Futtjes noch nicht gor,

pros Niejohr, schiet op ole johr.

Hau de Katt de Schwanz aff

hau em nich to lang aff,

lat en lüdden Stummel stahn,

dat de Katt kann wieder gahn.

Fru, maak de Dör op!

De Rummelpott will rin.

Daar kümmt een Schipp ut Holland.

Dat hett keen goden Wind.

Schipper, wulltst du wieken!

Feermann, wulltst du strieken!

Sett dat Seil op de Topp

un geevt mi wat in’n Rummelpott!

Ick bin een armen König

giv mi nich to wenig,

lot mi nich so lang stohn,

denn ick mut noch wider gohn,

een Huus wieder, da wohnt de Snieder,

een Huus achter, da wohnt de Slachter,

un een Huus widder ran, da wohnt de Wiehnachtsmann!

Lieschen, mak de Dör op

lat den Rummelpott rin.

Wenn dat Schipp vun Holland

kümmt, hett dat wat in Sinn.

een, twee, dree, veer,

wenn dat man´n Pfennig weer.

Hau de Kat den Steert aff,

hau en nich to lang aff,

latt´n lüttn Stummel stahn,

denn wi wüllt noch wiedergahn.

Baben in dat Rookhus

Hängt de lange Mettwust.

Sünd se´n beeten fett,

veel beeter se uns smeckt,

sünd se´n beeten kleen, gifft dat twee för een.

Oldjohr, Neejohr,

Mudder, sind de Förten gar.

Widden Tweern, swarten Tweern,

düsse Olsch, de geev recht gern

Eine Ausnahme stellt die Gemeinde Seeth dar! Hier ziehen die Kinder jedes Jahr erst am 06. Januar von Haus zu Haus und singen ihr traditionelles "Ketel Knud" Lied:

Ketel, Ketel Knud,

Wiehnachen und Niejahr is ut,

Futtjeneten un Brannwiendrinken is vörbi.

Ketel, Ketel Knud

Wiehnachen un Niejahr is ut

Futjenbacken is vörbi, hes noch een vör mi.

Dann trommeln se op Keteln un Pött lank de Straat un jagen Ketel Knud to Osten und to Westen ut`n Dörp herut.

Der Stapelholmer Heimatbund ruft auch in diesem Jahr dazu auf, das Rummelpott-Laufen und Ketel Knud als Bestandteil des hiesigen Brauchtums zu erhalten. Als Anreiz wird dazu ein Fotowettbewerb ausgeschrieben. Alle Stapelholmer*innen sind aufgerufen mit ihren Handies Fotos von Gruppen oder Einzelpersonen mit originellen Kostümen zu machen. Die besten drei Fotos, sei es vom Rummelpott oder von Ketel Knud, werden ausgewählt und bekommen einen Preis. Die Einsender erklären sich durch ihre Teilnahme mit der Veröffentlichung der Bilder einverstanden. Teilnehmende Bilder sind bis zum 15. Januar 2023, unter Angabe des Namens, der Anschrift und der Telefonnummer, per E-Mail an stapelholmer-heimatbund@gmx.de zu senden. Die Gewinner werden benachrichtigt und zur Übergabe der Preise eingeladen. Eine Veröffentlichung erfolgt in der Februar Ausgabe des Stapelholmkuriers und weiteren Medien.

Markus Süphke

Vorsitzender SthHB