Titel Logo
Stapelholm-Kurier
Ausgabe 2/2024
Gemeinde Erfde
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Gemeinde Erfde, 54 Jahre in verschiedensten Einrichtungen ehrenamtlich tätig - Ehrenbürgerschaft für Peter Thomsen aus Erfde Erfde:

„Ohne das Einverständnis der Partnerin läuft nichts im Ehrenamt“, sagt Klömmer (r.) Astrid und Peter Thomsen

Gäste aus verschiedensten Einrichtungen nahmen an dem Neujahresempfang teil

Voll besetzt war der Saal in Lührs Gasthof anlässlich des Neujahrempfangs der Gemeinde Erfde. Der Erfder Feuerwehrmusikzug sorgte für die musikalische Einstimmung. Eingeladen waren Vertreter von Vereinen, Verbänden, Organisationen und die gemeindlichen Beschäftigten.

Bürgermeister Thomas Klömmer ging in seiner Begrüßung darauf ein, dass durch gute Gespräche und persönliche Begegnungen viel bewirkt werden könne. „In einer Gemeinde kann es nur funktionieren, wenn man auf viele engagierte ehrenamtliche und fleißige hauptamtliche Personen zurückgreifen kann“, so Klömmer.

Ralf Lange, Amtsvorsteher vom Amt Kropp-Stapelholm, unterstrich noch einmal die Herausforderungen, die mit der Unterbringung von Flüchtlingen einhergeht: „Wir werden wohl nicht umhinkommen, Container aufzustellen.“

Der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Hein ging kurz auf das geplante Niederungsflächenkonzept des Landes ein und lobte dabei ausdrücklich das Engagement der kommunalen Gremien, um vieles noch überarbeiten zu können. „Wir möchten der betroffenen Bevölkerung nichts überstülpen, in dem geplanten 4. Niederungsflächenkonzept wird es zielführender zugehen“, versicherte Hein.

Informationen über die Rettungsflugwacht gab Dirk Kugel. Er betonte, dass gerade durch den Rettungshubschrauber in Rendsburg in kürzester Zeit ärztliche Hilfe in Notfällen herangeflogen werden könne.

In der Einladung zum Empfang stand: „Es wird noch eine Überraschung geben“. Die Erfder Gemeindevertretung hatte einstimmig beschlossen, dem ehemaligen Realschullehrer Peter Thomsen (73) die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Thomsen wurde 1950 auf dem elterlichen Bauernhof in Bollingstedt geboren. Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung und dem Studium an der Hochschule in Flensburg trat er im März 1974 seinen Schuldienst in Erfde an und wirkte hier 40 Jahre als Lehrkraft. „Du hattest immer das Ziel, dass alle Schüler nach ihrer Entlassung einen Ausbildungsplatz finden“, berichtet Klömmer, der selbst Schüler von Thomsen war. Unter Thomsens Regie wurde das Symposium Schule und Wirtschaft initiiert. Weiter war er verantwortlich für den Schüleraustausch zwischen Erfde und Pisz (Polen). 2014 erhielt er hierfür in Polen den Ehrenpreis für Völkerverständigung.

Aber ein Wirken ohne ehrenamtliche Tätigkeiten ist seit 54 Jahren für Thomsen undenkbar. Schon in seiner Heimatgemeinde war er für den Sportverein tätig. Mit dem Dienstantritt in Erfde widmete er sich voll und ganz dem TSV Erfde und ist heute Ehrenvorsitzender. Ein umfangreiches weiteres Betätigungsfeld fand er im Feuerwehrwesen. Von der Brandschutzerziehung bis hin zu Führungsaufgaben erstreckten sich seine Tätigkeiten. Zwanzig Jahre war er in Erfde Gemeindewehrführer.

Kommunalpolitisch war er 13 Jahre Mitglied in der Erfder Gemeindevertretung, davon führte er fünf Jahre den Bauausschuss.

Aktuell ist er auf Kreisebene Vorsitzender des Kameradschaftsbundes ehemaliger Wehrführer und des Fördervereines Feuerwehren. Und seit 20 Jahren ist er ständiges Mitglied im Heimbeirat des DRK-Pflegeheims in Erfde. Aber auch die jüngere Generation bekommt seine Aufmerksamkeit: Thomsen bringt sich regelmäßig als Geschichten-Erzähler in die Erfder Kita ein.

Sichtlich gerührt empfing Peter Thomsen die Urkunde von seiner Ernennung zum Ehrenbürger. Minutenlanges Standing-Ovation erfolgte. In seiner Dankesrede brachte es Thomsen noch einmal auf den Punkt: „Es ist so schön, etwas für andere zu tun! Benutzt nicht immer den Konjunktiv und sagt: man müsste, man sollte, man könnte! Sondern tut etwas!“

Lasse Thomsen