Wenn ich mir diese Frage stelle, denke ich zuerst an jene Menschen, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben. Menschen, die sich vermutlich nur eine Frage stellen: Warum?
Warum musste ein geliebter Mensch so früh sterben?
Warum ist mein Kind drogensüchtig?
Warum bin ich unheilbar krank?
Warum hat Gott mich verlassen?
Warum liebt er mich nicht mehr?
Menschen hadern mit und zweifeln an Gott.
Menschen verzweifeln und sind wütend auf Gott.
Manche Menschen wenden sich sogar ganz ab von Gott. Ich kann mir vorstellen, dass es sich in diesen Momenten tatsächlich so anfühlt, als wäre man von Gott und seiner Liebe abgeschieden.
Aber ist das tatsächlich so? Lässt Gott es dann einfach gut sein, dreht sich um und wendet sich anderen „wichtigeren“ Menschen und Dingen zu?
Ist es nicht auch möglich, dass wir, durch unsere eigenen Gefühle, durch unseren Schmerz und unsere Wut, Gott nicht mehr lieben (können oder gar wollen) und dass wir diejenigen sind, die die Verbindung unterbrochen haben?
Für mich ist es ein schöner und tröstender Gedanke, dass wenn ich keine Verbindung oder keine Liebe zu Gott fühle, Gott sich mir zuwendet und mich einfach noch mehr liebt - solange und ausdauernd, bis ich auch wieder eine Verbindung zulassen kann. Das klingt erstmal irgendwie schmerzhaft, bringt für mich aber eine große Erkenntnis und Hoffnung mit sich - Gott liebt uns immer, vor allem dann, wenn wir ihn nicht zurücklieben können.
Für unsere Stapelholmer Kirchengemeinde herzlich Ihre