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Stapelholm-Kurier
Ausgabe 3/2025
Allgemeine Mitteilungen
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Allgemeine Mitteilungen - Monatsspruch für März 2025

„Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken.“  — (3. Mose 19,33)

Wenn ein Fremder in eurem Land lebt, sollst du ihn nicht unterdrücken. Die Israeliten haben selbst Unterdrückung erfahren, als sie Fremde in Ägypten waren. Sie sind nicht gut behandelt worden, als sie dort zu Sklaven gemacht wurden und wenig zu Essen hatten. Wenn sie frei in Ihrem Land leben, sollen sie sich darum an diese Zeit erinnern. Erfahrung sollte uns dazu helfen, nicht das selbsterlebte Leid anderen weiterzugeben, sondern aufmerksam auf Menschen zu werden, die in einer ähnlichen Situation sind und die Welt immer ein wenig besser zu machen.

Am 7. März feiern wir in Bergenhusen Weltgebetstag. Die Frauen von den Cookinseln, die diesen Tag in diesem Jahr vorbereitet haben, geben ihm das Motto: „Wunderbar geschaffen“. Die Schöpfung, die uns umgibt, ist etwas Wunderbares. Es gibt so viel in ihr zu entdecken. Und je mehr wir hinsehen, desto mehr entdecken wir die Schönheit der Schöpfung. Gerade im März, wo alles wieder zu Leben erwacht. Da dürfen wir hinsehen und entdecken, hinhören - auf die Stimmen der Natur - und auch fühlen - die wärmer werdenden Sonnenstrahlen. Zwischendrin können wir das Leben wahrnehmen, das diesen wunderbaren Raum erfüllt. Genauso, wie wir uns über die Störche freuen können, die in diesen Tagen kommen und unter uns wohnen, können wir uns auch über Menschen freuen, die bei uns leben, weil wir ein sicheres Land sind. Wir sind alle Gäste in der Schöpfung, dürfen für die Spanne unseres Lebens hier sein und das Leben mitgestalten. Und wenn wir uns auf die Suche machen, die Vielfalt der Schöpfung zu entdecken, können wir auch Menschen finden, die mit uns hier leben - und sie kennenlernen. Wenn wir erkennen, wie wunderbar der Mensch neben mir geschaffen ist, kann ich das auch bei mir selbst entdecken und umgekehrt.

Wir kennen doch alle das Gefühl, irgendwo als Fremder zu sein: wenn wir eine neue Klasse kommen, eine neue Stelle antreten, wenn wir eine andere Familie kennenlernen. Und wir wissen, wie gut es tut, dann willkommen geheißen zu werden, zum Essen eingeladen zu werden. Das sind alltägliche Erlebnisse, in denen wir erfahren, wie Fremdheit verwandelt werden kann. Wenn einer, der schon hier lebt, den anderen mitnimmt und ihm zeigt, was es zu entdecken gibt, geschieht im Kleinen etwas, das uns allen so guttut: wir lernen uns kennen. Wir können entdecken: Wir sind alle Menschen. Wir leben zusammen in dieser wunderbaren Schöpfung und können sie miteinander teilen, wie unser tägliches Brot.

Lasst uns mit der Schöpfung aufwachen und aufbrechen in ein neues Jahr, wo wir uns als Menschen erkennen, die in dieser Welt leben und miteinander die Wunder des Lebens hier und anderswo entdecken und teilen können.

Herzliche Grüße,

Ihr Pastor Martin Baltzer
für die Kirchengemeinde Stapelholm