Die Interessengemeinschaft für den Schutz von Reetdachhäusern hatte zu einem Informationsnachmittag ins Bürgerhaus der Gemeinde Stapel eingeladen. Rund 20 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, worüber die Organisatoren sehr erfreut waren.
Reet- und strohgedeckte Häuser sind bei Feuerwerk äußerst gefährdet, und weil es in Stapel sehr viele davon gibt, wurde vom Amt Kropp-Stapelholm für den gesamten innerörtlichen Bereich der Gemeinde während des Jahreswechsels ein Abbrennverbot für Feuerwerkskörper der Kategorie F2 erlassen. Ausnahme: am Eiderstrand.
Leider halten sich viele nicht an dieses Verbot. Und so müssen vor allem die Reetdachhausbewohner den Jahreswechsel in Angst und Schrecken verbringen, insbesondere ältere und behinderte Mitbürger. Die Frage wurde gestellt: „Was nützt ein Verbot, wenn sich viele nicht daran halten.“ Und: „Warum kontrolliert niemand? Man kommt sich vor wie in einem rechtsfreien Raum!“
Was könnte man nun unternehmen, damit das in Zukunft besser wird? Zunächst einmal eine rechtzeitigere Information aller Bürger über das vorhandene Abbrennverbot, das allerdings jedes Jahr aufs Neue beim Datum geändert und veröffentlicht werden muss. Das war letztes Jahr mit
Datum 23. Dezember viel zu spät, so dass wir für dieses Jahr bei den Verantwortlichen darauf drängen wollen, dass dies deutlich früher geschieht. Und dann muss ein entsprechendes Informationsschreiben sowohl hier im Stapelholmkurier veröffentlicht als auch zusätzlich an alle Haushalte im Gemeindegebiet verteilt werden. Auch müssen die Anbieter von Übernachtungen dazu verpflichtet werden, ihre Gäste von dem Abbrennverbot zu unterrichten.
Von der Interessengemeinschaft wurden bereits vorab Gespräche mit der Polizei in Erfde geführt. Seitens der Polizei wurde angeboten, über die Leitstelle die Dienstpläne so zu erstellen, dass für die Silvesternacht in Stapel ein bis zwei Streifen zur Verfügung stehen würden, wenn es denn dann so klappt. Weitere Gespräche werden dann zeitnah vor dem Jahreswechsel noch geführt. Außerdem soll auch das Ordnungsamt in Kropp nochmals angesprochen werden. Die Aussage „Wir haben kein Personal“ kann kein Grund sein, die Sicherheit der Bürger zu vernachlässigen.
Ferner wurde noch ein Thema vorgebracht, dass die Interessengemeinschaft bislang noch gar nicht auf dem Schirm hatte: Osterfeuer und andere offene Feuer. Denn auch hier besteht durch Funkenflug erhöhte Gefahr für Reet- und Strohdächer.
Spontan erklärten sich auch mehrere Anwesende dazu bereit, bei der Interessengemeinschaft aktiv mitzuwirken.