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Stapelholm-Kurier
Ausgabe 6/2025
Gemeinde Bergenhusen
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Dorfrundgang mit dem Heimatverein

Über die Kirchengeschichte der Dorfkirche, beginnend mit dem Jahr 1150, gibt es viel zu berichten.

Tanja Thiesen berichtet ihren Zuhörern auf dem ehemaligen Friedhof vom Hergang des Unglücks bei dem 1886 vier junge Frauen den Tod fanden.

Bergenhusen Einen etwas anderen, vom Weg her kürzer, vom Inhalt sehr interessanten Dorfrundgang erlebten Mitte Mai rund 30 Mitglieder des Heimatvereins. Die 1. Vorsitzende Tanja Thiesen hatte zum Treffpunkt „Alte Meierei“ eingeladen. Zugleich war dies die erste Station des Rundgangs, wusste sie einiges über die Historie der ehemaligen Meierei des Dorfes zu berichten. Wie in fast allen Dörfern des Landes, wurde damals die Milch der Bauern noch in Milchkannen zur Weiterverarbeitung angeliefert. Dies rief bei einigen der älteren Teilnehmer sofort die Nummern ins Gedächtnis mit der die Bauernhöfe damals zugeordnet wurden. Vorbei ging es am ehemaligen Sprüttenhus hinunter zur Dörpsstroot. Vor dem denkmalgeschützten Pastorat aus dem Jahr 1705 befindet sich das eigentliche Zentrum des Storchendorfes. Hier erfuhren die Teilnehmer, dass die Pastoren nicht immer an dieser Stelle gewohnt hatten und das Gebäude nach einem Brand hier neu aufgebaut wurde. Gegenüber dem Hoier Boier führte danach der Weg auf das Gelände des ehemaligen Friedhofs um die Kirche herum. Anziehungspunkt und Mahnmal zugleich war hier der Grabstein für vier junge Frauen, die am Abend des 19. September 1886, den Tod bei einer Überfahrt mit dem Fährboot fanden. Damals endete der Weg nach Erfde hinter Külken an der Sorge und musste über das Wasser fortgesetzt werden. Ein ebenfalls mahnendes Gedenken gab es dann bei einem Abstecher an das Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege. Weiter am südöstlichen Ausgang des Geländes befand sich seinerzeit, nach heutigem Maßstab sehr klein, eben nur für eine handbetriebene Spritze vorgesehen, das allererste Sprüttenhus der Feuerwehr. Daneben gelegen, südlich der Kirche war damals der Hof der Familie Andresen. Als typisches reetgedecktes Bauernhaus der Gegend befindet es sich heute im Schleswig Holsteinischen Freilichtmuseum in Molfsee. Teils mit alten Bildern aber auch mit vielen Erinnerungen konnten Helmut Thiesen und Willi Andresen an dieser Stelle die Moderation übernehmen. Nun ging es in die Kirche. Hier war wieder die Vorsitzende gefragt. Ihre Informationen gaben den Zuhörern beginnend im Jahr 1150, mit dem Bau der ersten kleinen Felssteinkirche, einen Abriss über die Kirchengeschichte. Hinauf ging es drei Stiegen auf den Glockenturm zum Glockenboden. Hier übernahm Iris Lorentzen, und berichtete den Zuhörern über den Guss und den Einbau der von Hans Hermann Klink gestifteten neuen zweiten Glocke im Turm. Gegenüber der Kirche war vor dem gemeinsamen Kaffeetrinken in der „Alten Meierei“ die letzte Station an diesem Nachmittag. Ein Stück Torf mussten die Schüler im Winter von zuhause mitbringen um die Räume in der dort von 1691 bis 1959 befindlichen „Alten Schule“ zu heizen. Diese und andere Anekdoten zum Schulalltag in früheren Zeiten beendeten die interessante und durchaus amüsante Führung.

Markus Süphke