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Stapelholm-Kurier
Ausgabe 7/2023
Gemeinde Bergenhusen
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Erfolgreiche Beringung der Jungstörche in Bergenhusen

Am Sonntagmorgen, 25.06.2023, fand sich die Gruppe der aktiven Storchenschützer in Bergenhusen zusammen, um gemeinsam mit Andreas Fedde und seinem Teleporter zu den Storchennestern aufzusteigen und die Jungstörche zu beringen, bevor sie flügge werden.

Die Bilanz ist in diesem Storchenjahr gut: Bergenhusen hat zurzeit 18 Brutpaare mit Nachwuchs von insgesamt 38 Jungstörchen. Das sind deutlich bessere Zahlen als in den letzten drei Jahren, als es zum Zeitpunkt des Beringens jeweils nur etwa 20 überlebende Junge gab. Das ist zum einen auf das Wetter der letzten Wochen, die Unterstützung durch die Storchenfreunde aber auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass 2023 ein „gutes Mäusejahr“ ist und die Störche genügend Nahrung finden, um ihren Nachwuchs aufzuziehen.

Die Storchenbeauftragten des NABU Jörg Heyna und Regina Kolls konnten 24 Jungstörche beringen. „Diese Quote von 63 Prozent ist ein sehr gutes Ergebnis, muss man sich in der Regel doch bereits mit 40 Prozent begnügen“, erklärt Heyna. Eine Beringung erfolgt nur, wenn die Jungstörche noch nicht älter als sechs Wochen sind, sodass sie sich, wenn vermeintliche Gefahr durch die Annäherung der Menschen ans Nest droht, noch totstellen. „Ist diese Phase vorbei, besteht die Gefahr, dass die Jungstörche aus dem Nest flattern und abstürzen, da sie noch nicht wirklich fliegen können“, so Stephan Struve von der Storchenpflegestation Erfde.

Weniger schön waren die Funde von Kunststofffolie und Heuballenbändern in den Storchennestern, die die Elternvögel zum Bau verwendet hatten. Diese bergen zum einen die Gefahr, dass sich die Vögel strangulieren, zum anderen verwandeln die Folien die Nester in wasserdichte Wannen, was dazu führen kann, dass die Brut bei Regenfällen ertrinkt oder im kalten Wasser erfriert.

Daher hat Frauke Mohrwinkel, 1. Vorsitzende der Ortsgruppe Bergenhusen im NABU, einen dringenden Appell an die Menschen vor Ort: „Entfernt den Kunststoffmüll, der zum Beispiel bei der landwirtschaftlichen Arbeit entsteht, immer gleich aus der Natur. Oder sammelt Müll, den Ihr bei Spaziergängen in der Natur findet, auf und entsorgt ihn korrekt. So können wir verhindern, dass Störche und andere Tiere zu Tode kommen.“

Ilka Kunisch