Philipp Groth - Erfdes jüngster Gemeindevertreter
Erfde. An seinem 25. Geburtstag zu einem der Stellvertreter des Bürgermeisters in einem ländlichen Zentralort (LZO) gewählt zu werden, das ist schon etwas Besonderes und eine Wertschätzung des Ehrenamtes.
Philipp Groth aus Erfde hat diesen Weg ganz bewusst gewählt. Nach seinem Schulabschluss ließ er sich zum Bankkaufmann ausbilden. Mit zwanzig Jahren hat er eine Versicherungsagentur in Dithmarschen neu aufgebaut. Heute arbeitet er als Selbständiger und leitet mit einem Sechserteam zwei Versicherungsagenturen.
Eigentlich ist das in seinem Alter schon eine herausfordernde Lebensaufgabe. „Aber ohne den ehrenamtlichen Einsatz kann unsere Gesellschaft nicht auskommen“, sagt Groth in einem Gespräch und hat sich die Mitarbeit in der Kommunalpolitik ausgesucht. Seit seinem 18. Lebensjahr ist er Mitglied in dem Erfder CDU-Ortsverband und seit 2021 als bürgerliches Mitglied in der Erfder Kommunalpolitik tätig. „Dieses machte ich, um Input zu sammeln und auch Ideen reinzubringen“, bekennt er. Denn so konnte er in Erfahrung bringen, was ihn als gewählter Gemeindevertreter erwartet. Nach der Gemeindewahl ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Erfder CDU und Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss und im Wege- und Umweltausschuss. Er lobt, dass die Erfder Gemeindevertretung sich nach der letzten Wahl deutlich verjüngt hat und man konstruktiv mit den anderen beiden Fraktionen zusammenarbeitet. „Denn nur durch gemeinsames Anpacken lassen sich nachhaltige Ziele für die Entwicklung der Gemeinde Erfde voranbringen“, erklärt der Benjamin der Erfder Vertretung. Ganz wichtig ist es für Groth, dass zu „Sachthemen ausführliche Diskussionen gehören und der respektvolle Umgang auf Augenhöhe stattzufinden hat“. Offen bekennt er auch, dass jüngere Gemeindevertreter teilweise vieles aus einem anderen Blickwinkel betrachten. So nennt er beispielsweise Dinge, die für junge Menschen in Erfde wichtig sind: Ausbau der Sportstätten, Ganztagesbetreuung in der kommunalen Kita, moderne Ausstattung der Grundschule und Erhalt des Sekundarstufenschulstandortes in Erfde. „Das sind nachhaltige Projekte, die es für junge Familien lohnenswert machen, nach Erfde zu ziehen“, erwähnt Groth. Für ihn selbst ist diese Entscheidung schon gefallen, er möchte langfristig in Erfde bleiben und hier zukünftig mit seiner Familie alt werden. Auch stellt er fest, dass viele Gleichaltrige nach der Ausbildung oder dem Studium den Weg zurück nach Erfde wählen. „Und das ist doch etwas Tolles für unseren ländlichen Ort“, so Groth. Und in seinem Freundeskreis bringt er auch immer wieder gern hervor, dass „man etwas bewegen kann, wenn man sich selbst einbringt“. Daher appelliert er ganz bewusst an Jüngere und Neuzugezogene: „Schaut doch einfach mal bei uns zu Sitzungen der Gemeindevertretung und der Ausschüsse rein!“ Nur so könne man feststellen, dass ständiges Fordern nur durch eigenes Einbringen funktioniert.
Auf den zusätzlichen Zeitaufwand, den er mit der Kommunalpolitik auf sich nimmt, erklärt er kurz und bündig: „Das ist eine Arbeit, die mir Freude bereitet und nachhaltig wirkt.“ Er gibt aber auch zu, dass er als Selbständiger wesentlich flexibler über sein Zeitmanagement verfügen kann. Und trotzdem nimmt er sich die Zeit für Urlaubsreisen. Im letzten Jahr war er mit seiner Erfder Clique zu einem mehrwöchigen Urlaubstripp in den USA.
Besonders stolz ist seine Familie auf den jungen Erfder Gemeindevertreter. Sein Opa Klaus und sein Vater Hans waren auch schon in der Kommunalpolitik in Erfde tätig. Sie haben mit dazu beigetragen „mein politisches Interesse zu wecken“. Und eines erwähnt er zum Schluss auch noch: Wir sprechen zu Hause immer Plattdeutsch: „Und dat is een Goodie för mi!“