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Stapelholm-Kurier
Ausgabe 9/2025
Allgemeine Mitteilungen
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Monatsspruch für September 2025

Foto: Lotz



"Gott ist unsere Zuversicht und Stärke". Menschen beschreiben in der Bibel Gott so:

Unsere Zuversicht gründet in etwas anderem als in uns selbst. Unsere Stärke beziehen wir aus einer anderen Quelle: Gott.

So steht das in Psalm 46, den viele unter der Unterschrift "Ein' feste Burg ist unser Gott" kennen und sogleich den Reformator aus Wittenberg vor sich sehen, so unbezwingbar wie ein Bergfried.

Psalm 46 ist drei in einem: Gebet und Gedicht und Lied, die Melodie ist verloren gegangen. Worte aus einer anderen Zeit, vermutlich 2.500 Jahre alt.

Als ich Psalm 46 zum zweiten Mal lese, stolpere ich über die Anweisung "Nach der Melodie: Junge Frauen". Wie anders klingt "Gott ist unsere Zuversicht und Stärke", wenn ich mir vorstelle, Frauen beten und singen sie, wenn ich mir vorstelle, Frauen haben die Worte aufgrund eigener und ihrer Mütter und Großmütter Erfahrungen geschrieben. Frauen feiern Gott als "Fluchtburg", als letzte Zuflucht vor Erdbeben, Sturmfluten und Krieg.

Frauen rufen zu Gott "als Helferin in Nöten". Gott als Mutter, die alles tut, um zu verhindern, dass Frauen im Krieg leiden. Und zu guter Letzt die Hoffnung, dass Gott alles Kriegsgerät vernichtet und die Menschen den Krieg beenden: "Gott setzt den Kriegen ein Ende, überall auf der Erde, zerbricht den Bogen, zerschlägt den Speer, verbrennt die Streitwagen im Feuer. Lasst ab vom Krieg und erkennt: Ich bin Gott, ich bin erhaben unter den Völkern, erhaben über die Erde" (Psalm 46, Verse 10-11).

Doch das kann nur gelingen, wenn die Menschen aufhören sich selbst an Gottes Stelle zu setzen oder sich für Gott gleich zu halten. Wenn Männer ein Bild von sich entwickeln, das Stärke mit Berührbar- und Verletzlichkeit verbindet.

Dieser Jahrtausend alte Psalm hat für mich kaum etwas an Aktualität eingebüßt.

Nach wie vor sind Frauen die ersten Opfer eines Krieges, von Vergewaltigung und Ermordung bedroht, in der Ukraine, in Israel am 7. Oktober und anderswo in dieser Welt. Gott schenke uns die Zuversicht und Kraft, Kriege zu beenden und uns für Frieden einzusetzen, das Wenige zu tun, was in unserer Macht steht.

Kirchengemeinde Stapelholm, Pastor Alexander Westbrock