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Mittelahr Bote
Ausgabe 11/2024
Vereine und Verbände
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Grenzen zwischen Grafschaft und Dernau verschieben sich

Damit in Dernau ein Sportplatz entstehen kann, müssen Flächen getauscht werden

GRAFSCHAFT/DERNAU. TW. Die Grafschaft zeigt sich gegenüber dem von der Flutkatastrophe des Jahres 2021 betroffenen Ahrtal einmal mehr solidarisch. Im aktuellen Fall geht es um einen sogenannten „Gemarkungstausch.“ Dabei werden Flächen und Wege aus dem Gebiet der Gemeinde Grafschaft gegen solche aus dem Bereich der Gemeinde Dernau in der Verbandsgemeinde Altenahr getauscht. Dahinter steckt die Idee der Gemeinde Dernau, auf den Höhen über dem Ort einen neuen Sportplatz zu errichten. Gekickt wurde in Dernau bisher gleich an der Ahr. Der Platz war in der Flutnacht vollkommen zerstört worden, vom Kunstrasenbelag war nach Abzug der Wassermassen nichts mehr zu sehen. Das ehemalige Sportlerheim wurde zwar wieder aufgebaut, dient jetzt aber als Begegnungsstätte. Für den Sportplatz selbst entschied die Ortsgemeinde, dass die Gefahr einer erneuten Zerstörung direkt an der Ahr zu hoch ist. Eine Erhöhung des Geländes wurde nicht gestattet und auch die Wiedererrichtung von Zäunen abgelehnt. Folglich machte sich Sportler und Gemeinderat auf die Suche. Nachdem die Planung einer interkommunalen Sportanlage gemeinsam mit den Ortsgemeinden Mayschoß und Rech aufgrund fehlender Förderungsgrundlagen nichts wurde und ein Bau oberhalb des Klosters Marienthal ebenfalls unmöglich wurde, laufen nun die Planungen für die Errichtung einer neuen kommunalen Sportanlage mit umlaufender Bahn sowie Sportheim und Parkplatz am Standort „Auf dem Schild“ oberhalb von Dernau. Würde dort ein Sportplatz errichtet, müsste dieser jedoch in Teilen auf Grafschafter Grund und Boden gebaut werden. Das wiederum würde beide Gemeinden, in entsprechende Bauverfahren zu gehen, die Folge wäre ein hoher personeller und technischer Verwaltungsaufwand.

Dann doch lieber Flächen tauschen, damit Dernau alleine planen kann, so die Idee an der Mittelahr. Dem Ansinnen aus dem Altenahrer Rathaus steht man in der Grafschaft offen gegenüber, Nachteile sieht auch die Ringener Verwaltung nicht. Nach dem Tauschvorschlag der Gemeinde Dernau bringt die Gemeinde Grafschaft 3,5 Hektar in den Tauschflächenpool ein. Als Ersatzflächen werden 2,5 Hektar angeboten. Das Tauschangebot beinhaltet noch keine Kompensation der Wegeflächen. Hier müsste zunächst bestimmt werden, ob die Wege in Fläche zu kompensieren sind, oder in Geld zu entschädigen sind. Darüber muss noch geklärt werden, ob eine von der Gemeinde Grafschaft eingebrachte Eigentumsfläche von 4.050 Quadratmetern Größe neben der Berücksichtigung beim Gemarkungstausch in Geld zu entschädigen ist, oder in Eigentumsfläche auszugleichen ist. Über diese Punkte hat auch der Ortsbeirat Holzweiler noch nicht beraten, der dem Flächentausch ansonsten positiv gegenübersteht. Einstimmigkeit herrschte im Grafschafter Bauausschuss. „Es ist klar, dass wir den Tausch vorbehaltlos unterstützen“, meinte etwa Roland Schaaf (CDU). In Sachen „Geld oder Ausgleichsfläche“ hat Hubert Münch (SPD) eine klare Meinung: „Geld haben wir genug, wir brauchen Flächen.“ Nun müssen der Grafschafter Hauptausschuss und der Gemeinderat noch dem Tausch zustimmen, dann können beide Gemeinden einen entsprechenden Antrag bei der Aufsichtsbehörde stellen.