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Mittelahr Bote
Ausgabe 14/2023
Aktuelles
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Apotheke muss Standort in Kalenborn schließen

Die Apotheke an der Kalenborner Höhe muss auf behördliche Weisung schließen.

Ortsbürgermeisterin Winnen: „Es wurde Druck ausgeübt“

KALENBORN.OC. In den letzten Tagen ist die Nachricht öffentlich geworden, dass die Burgapotheke ihren vorübergehenden Standort auf der Kalenborner Höhe verlässt. Nach Informationen der Ortsbürgermeisterin von Kalenborn, Annette Winnen, erfolgt der Weggang von Kalenborn jedoch nicht freiwillig. „Soweit ich informiert bin, wurde die Burgapotheke durch offizielle Stellen gedrängt, den Standort an der Kalenborner Höhe zu schließen“, berichtet Annette Winnen.

Zum Hintergrund: Durch die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 wurde die Burgapotheke in Altenahr völlig zerstört. Wenige Wochen nach dem Hochwasser konnte sie jedoch neue Räumlichkeiten in Kalenborn beziehen - zunächst in einem mobilen Raum des Deutschen Roten Kreuzes, anschließend in einer Containeranlage auf der Kalenborner Höhe, die durch die Hilfsorganisationen action medeor und Apotheker ohne Grenzen mit Spendenmitteln finanziert wurde. Annette Winnen war als Ortsbürgermeisterin seinerzeit maßgeblich daran beteiligt, dass eine schnelle Lösung für die pharmazeutische Versorgung der Region gefunden werden konnte.

„Dass die Burgapotheke von Inge Göttling und auch die Arztpraxis von Dr. Stefanie Nacke die Containeranlage nutzen konnten, war sehr wichtig dafür, dass die Menschen in der Region weiter medizinisch und pharmazeutisch versorgt wurden, und zwar durch ihre gewohnten Ansprechpartnerinnen“, berichtet Winnen. „Ich sehe nicht, dass sich diese Versorgungsproblematik in der Region irgendwie aufgelöst oder entschärft hätte.“

Dennoch musste die Burgapotheke ihren inzwischen etablierten Standort in Kalenborn nun räumen. „Nach den mir vorliegenden Informationen erfolgt dieser Rückzug nicht freiwillig, sondern wurde durch die Aufsichtsbehörden erzwungen“, sagt Annette Winnen. Die Behörden hätten die Eröffnung einer Apotheke in Ahrbrück zum Anlass genommen, der Burgapotheke in Kalenborn die Daumenschrauben anzulegen. „Da wurde Druck ausgeübt, den Standort zu schließen“, sagt Winnen. „Aus welchen Gründen diese Schließung angeordnet wurde, ist mir schleierhaft“, so die Ortsbürgermeisterin. „Sollte es daran liegen, dass sie Behörden meinen, im Ahrtal hätte sich die medizinische und pharmazeutische Versorgungslage entspannt, so kann ich nur sagen: Dies ist eine krasse Fehleinschätzung“, so Winnen. Was die Ortsbürgermeisterin besonders ärgert: „Die Burgapotheke wäre ihrer Verantwortung für die pharmazeutische Versorgung der Menschen am Standort Kalenborn gerne nachgekommen. Die Behörden kommen ihrer Verantwortung offenbar nicht nach, sondern hindern sogar andere daran, sich für die Menschen hier einzusetzen. Für mich ein untragbarer Zustand.“