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Mittelahr Bote
Ausgabe 18/2024
Seite 2
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Frost: Winzer erwarten Ertragseinbußen

Zu erkennen sind erfrorenen Reben an den verschrumpelten Knospen. "Erst trocknen sie aus, dann werden sie lila und schwarz", erklärt Hubert Pauly.

MITTELAHR. (ang.) Die frostige Nacht vom 20. April auf den 21. April hat in den Dernauer Weinbergslagen Spuren hinterlassen. „Insbesondere in den Lagen am Berg sind die Schäden durch den Frost nicht unerheblich“, sagt Hubert Pauly bei einem Rundgang durch die Weinberge. An der gesamten Ahr und nicht nur in Dernau seien viele Reben vom Frost beschädigt worden. Zu erkennen sind diese erfrorenen Reben an den verschrumpelten Knospen. „Erst trocknen sie aus, dann werden sie lila und schwarz“, so der Weinbaupräsident im Dernauer Hardtberg. Die Nacht von dem 22. auf den 23. April sei ähnlich gewesen. Einzig der Nebel habe die Kälte etwas abhalten können. Pauly schätzt die Ertragsminderung auf 70 Prozent in Dernau und an der gesamten Ahr auf etwa 40 Prozent. „Besonders die Junganlagen sind durch diese frostigen Nächte in Mitleidenschaft gezogen worden“ so der Weinbaupräsident. Das es Ende April nachts auch noch zu Frost komme, sei nicht ungewöhnlich, so Hubert Pauly. Doch wegen der warmen Temperaturen Anfang April hätten viele Knospen schon sehr früh ausgetrieben. Und daher könnten die Ertragseinbußen erheblich sein. Klimamodellen zufolge verlagert sich der Austrieb bedingt durch den Klimawandel immer früher ins Jahr. Der Zeitraum, in dem mit Spätfrösten zu rechnen ist, verschiebt sich hingegen kaum.