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Mittelahr Bote
Ausgabe 23/2023
Aktuelles
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Die neue Ahrweinkönigin hatte „so einen Spaß“

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (vorne in rot) besuchte Jury und Kandidatinnen.

Peter Kriechel mit dem "Goldenen Umschlag" und dem Namen der Gewinnerin.

Krönung von Ahrweinprinzessin Merle Kurth (l.) und Ahrweinkönigin Katja Hermann.

Die Weinbotschafterinnen des Ahrtals.

Peter Kriechel führt Mariella Cramer zu ihrem letzten Auftritt.

Katja Hermann holt nach 27 Jahren wieder die Krone der Ahrweinkönigin nach Rech

AHRTAL. TW. Sissy Winand war 1996/97 als amtierende Ortsweinkönigin von Rech zur Ahrweinkönigin gewählt worden. Seither wartet der kleine Ort vergeblich darauf, eine neue Repräsentantin des Ahrweins stellen zu dürfen. Bis zum Freitag des Pfingstwochenendes. Da war das Warten zu Ende, denn am Abend hieß es auf dem gut gefüllten Ahrweiler Marktplatz: „Neue Ahrweinkönigin ist Katja Hermann.“ Und die war im vergangenen Herbst in Rech zum zweiten Mal in Folge zur Ortsweinkönigin gekürt worden. Sie hatte sich vor den 42 Juroren bei der Wahl im Weingut Kloster Marienthal gegen ihre einzige Mitbewerberin, Merle Kurth aus Bachem, knapp durchsetzen können. Für die Bachemerin blieb mehr, als ein Trostpflaster, nämlich die Krone der Ahrweinprinzessin, verbunden mit der Teilnahme an der Wahl zur Deutschen Weinkönigin im kommenden September.

Vor der Bühne auf dem Ahrweiler Marktplatz dürften es gut 500 Menschen gewesen sein, die auf die Verkündung des Wahlergebnisses warteten. Bis der Vorsitzende des Ahrwein e.V., Peter Kriechel, jedoch zum Goldenen Umschlag griff, um die neue Repräsentantin zu verkünden, galt es erst einmal, Abschied von Ahrweinkönigin Mariella Cramer zu nehmen und den vielen Sponsoren des Weinmarkts und der Weinköniginnen zu danken.

Dann aber ging alles ganz schnell. Kriechel zückte den Umschlag und verkündete die Wahl von Katja Hermann. Sie arbeitet als Bankkauffrau und Anlageberaterin bei der Kreissparkasse Ahrweiler. Daneben liegt ihr der Umgang mit den Sozialen Medien am Herzen. Ob beim Interview im Weinberg, auf der Fotostrecke im Weinkeller oder mit der Videokamera in Action auf dem Rotweinwanderweg – Katja Hermann setzt das Ahrtal stets vorteilhaft in Szene, um es den interessierten Followern schmackhaft zu machen. Und das kann sie nun noch direkter und intensiver tun als gekrönte Repräsentantin des Weinbaugebietes Ahr. Mariella Cramer steckte ihrer Nachfolgerin Katja Hermann die Krone der Ahrweinkönigin ins Haar. Gleiches tat Peter Kriechel mit der Krone der Weinprinzessin bei Merle Kurth und sprach dabei von einer knappen Entscheidung durch die Jury.

Die hatte vor ihrer Befragung der beiden Kandidatinnen noch hohen Besuch erhalten. Die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Weinbauministerin Daniela Schmitt (FDP) schaute auf einen Kurzbesuch im Kloster Marienthal vorbei und wünschte den beiden künftigen Weinbotschafterinnen viel Erfolg und ein gutes Händchen in ihrem Amt. Schmitt drückte aber auch Mariella Cramer gegenüber Dank für ihr ehrenamtliches Engagement in einer nicht gerade einfachen Zeit für die Ahr aus.

Und dann ging es in die Befragung durch 15 Fachjuroren mit der anschließenden Wahl durch die insgesamt 42 Juroren. Schwer war es, es mussten Weine erkannt werden, es ging um Unterschiede von spontan vergorenem und nicht spontan vergorenem Wein, es musste in englischer Sprache geantwortet werden und die Frage, was den „Piwi“ sei, stand ebenfalls an.

„Ich hatte den ganzen Tag über so einen Spaß“, befand eine vollkommen stressfrei agierende Katja Hermann am Abend in ihrer Antrittsrede zum Verlauf des ganzen Tags. Und auch für Peter Kriechel stand ob der hohen Qualifikation beider Bewerberinnen schon vor der Verkündigung des Ergebnisses fest: „Heute gibt es keine Verlierer!“ Bei den in diesem und im kommenden Jahr anstehenden Wahlen zur deutschen Weinkönigin schicke die Ahr perfekt vorbereitete Weinköniginnen ins Rennen. Die haben nun aber erst einmal ein Jahr der Regentschaft an der Ahr mit einer Fülle von Terminen vor sich.