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Mittelahr Bote
Ausgabe 23/2024
Hauptthemen Seite 2
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Neue Feuerwehrhäuser lassen auf sich warten

Seit der Flutkatastrophe ist die Feuerwehr Mayschoß in einer Art Blechgarage am Ortsrand untergebracht. Ein Grundstück für einen Neubau ist immer noch nicht final gesichert.

In der Verbandsgemeinde Altenahr müssen nicht nur flutzerstörte Spitzenhäuser ersetzt werden

DERNAU. TW. In der Flutnacht vom Juli 2021 wurden tausende Häuser beschädigt oder gar zerstört. Die Katastrophe machte seinerzeit auch vor vielen Spritzenhäusern der örtlichen Feuerwehren nicht halt. In der Verbandsgemeinde Altenahr stand schnell fest: gleich mehrere Wehren müssen ihren alten Standort aufgeben. Acht der 16 Feuerwehrhäuser wurde in der Flutnacht beschädigt, vier davon komplett zerstört. Seither leben die Wehren vielerorts in Provisorien, finale Lösungen lassen auch nach drei Jahren noch auf sich warten. Doch nicht nur dass: nun hat der kürzlich veröffentlichte Feuerwehrbedarfsplan auch Mängel an fast allen anderen Spritzenhäusern aufgezeigt. Es geht um fehlende Abgasabsaugungen, hindernisfreie Alarmwege, kreuzungsfreie An- und Abfahrtswege oder fehlende Geschlechtertrennung. Kurzum: Viele der Feuerwehrhäuser sind in die Jahre gekommen und nicht mit den Anforderungen an eine moderne Wehr mitgewachsen. Der Feuerwehrbedarfsplan nahm jedes einzelne Gerätehaus unter die Lupe und schlug Maßnahmen von der Sanierung bis zum Neubau vor. Bei der jüngsten Dienstversammlung der 16 freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde Altenahr im Bürgerhaus Dernau stellte Bürgermeister Dominik Gieler den aktuellen Sachstand vor.

So habe die Verwaltung für die flutzerstörten Feuerwehrhäuser in Kreuzberg, Liers und Rech mittlerweile Grundstücke an neuen Standorten erwerben können. Dabei war die Grundstückfrage in Liers als eine der ersten rund ein Jahr nach der Flutkatastrophe gelöst. Immer noch im Klärungsstatus befinden sich die Verantwortlichen dagegen bei der Lösungssuche für die flutzerstörten Standorte in Altenahr und Mayschoß.

Es sind nicht die einzigen anstehenden Neubauten. Immerhin befinde man sich in Krälingen und Staffel in der Ankaufsabwicklung von Grundstücken. In Kalenborn gebe es eine Grundstücksvereinbarung mit der Ortsgemeinde, um diese als Ergebnis des Bedarfsplans für neue Feuerwehrhäuser nutzen zu können. Empfehlungen für komplette Neubauten gibt es zudem für Kesseling und Lind. Sämtliche Neubauprojekte wurden vom Bedarfsplan mit den beiden höchsten Prioritätsstufen versehen. Prioritätsstufe drei sieht der Plan für die Feuerwehr-Standorte in Ahrbrück, Berg, Dernau, Heckenbach, Hönningen und Kirchsahr, wo Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen empfohlen wurden.

Auf alle Fälle gilt es, fast überall mehr Platz zu schaffen. Denn die Zahl derer, die sich dem ehrenamtlichen Dienst in der Feuerwehr stellen, ist mit der Flutkatastrophe gegenläufig zum Bundestrend stark angestiegen. Aktuell verrichten in den 16 Einheiten der Verbandsgemeinde Altenahr 412 Wehrleute ihren Dienst am nächsten, zehn Prozent davon sind Frauen. „Das ist im Vergleich zur Zeit vor der Flutkatastrophe eine Steigerung um 17 Prozent“, berichtete Wehrleiter Frank Linnarz den bei der Dienstbesprechung anwesenden Blauröcken. Sie mussten im vergangenen Jahr zu 178 Einsätzen ausrücken, was einer Steigerung von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.