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Mittelahr Bote
Ausgabe 24/2023
Aktuelles
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"Köbes Underground" servierten traditionell gute Laune

Spassmacher und Garanten für einen guten Festivalstart sind seit Jahren "Köbes Underground."

Beim Festival "Musik und Wein im Ahrtal" gehört die Band der Kölner Stunksitzung zum festen Programm

MARIENTHAL. TW. Den Startschuss für das diesjährige Festival "Musik und Wein im Ahrtal" in Marienthal gaben vor 900 Gäste auf dem neuen Festivalplatz oberhalb der Marienthaler Klosterruine traditionell „Köbes Underground.“ Die Hausband der Kölner Stunksitzung ist eigentlich nur im Karneval rege, 50 Mal wird die alternative närrische Show aufgeführt, meist sind alle 50 Sitzungen ausverkauft. Zwischen Aschermittwoch und dem Auftakt der nächsten närrischen Session widmen sich die zehn Berufsmusiker um Frontmann Ekki Pieper anderen Projekten. Wenn sie aber hier und da einmal zusammen musizieren, sind ihre Fans vor Ort. In Marienthal ist das schon zum zehnten Mal so.

Dass Köbes bei dem extravaganten Ahrtal-Festival zum Inventar gehört, liegt an Festival-Manager Gregor Gäb. Der hat den Kontakt über seinen Job beim WDR und schlug zu, als sich vor vielen Jahren die Gelegenheit bot, die Band zu verpflichten. Aus zunächst einem Auftritt beim Festival wurden bald zwei, die Stunksitzungs-Band nutzte die Tage um Fronleichnam, um eine Art „Betriebsausflug“ mit entsprechendem Rahmenprogramm an die Ahr zu machen. Und darum stand am Donnerstag auch eine E-Bike-Tour durchs Ahrtal auf dem Programm.

Erst einmal aber galt es, eine kölsche Party mit dem Publikum zu feiern. Ekki Pieper und seine Musiker zeigten sich dabei wieder als große Verwandlungskünstler, kamen mal als gackernde Hähne daher, die ihre Nicht-Schlachtung feierten, dann wieder als Tambourcorps, dass auch Stücke von AC/DC im Programm hat. Immer waren es große Gassenhauer, die die Band einspielte, dann aber mit irrwitzigen Texten garniert, die ihre Premieren in der Stunksitzung hatten. Da wurde aus Golden Earrings „Radar Love“ eine Hommage an die Vorzüge des Lastenrads, denn: „Da passt die halbe Kita rein.“ Überhaupt sind ja alle älter geworden, Musiker genauso, wie ihre Fans. Pieper drückte es so aus: „Zu der Musik, zu der wir heute putzen, haben wir früher gesoffen.“ Und alle nickten. Überhaupt machte der Frontmann aus seinem Herzen keine Mördergrube, auch mit Blick auf die Rammstein-Diskussion: „Nix gegen die Musik, aber Arschlöscher bleiben Arschlöcher.“ Sprachs, und präsentierte den zur Mülltrennungshymne umgeschriebenen Rammstein-Hit „Sonne“, jetzt heißt es „Tonne.“ Andere bekamen musikalisch einiges mehr ab: aus Peggy Lee’s „Fever“ wurde „FIFA“ mit dem Zusatz „…ist ein Drecksverein.“ Das Publikum war mit der Band einer Meinung und musste dann auch noch selbst ran. Denn bei Jacques Offenbachs „Can Can“ war Mitsingen der Originalzeilen – so Pieper - angesagt: „Danz – Mädche, ich kann CanCan. Jo, ich will dich han han.“