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Mittelahr Bote
Ausgabe 26/2024
Vereine und Verbände
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Quartiersarbeit setzt auf Ideen und Engagement der Menschen vor Ort

VG ALTENAHR. „Soziale Gemeinschaften stärken“ heißt das Quartiersprojekt der Diakonie Katastrophenhilfe Rheinland-Westfalen-Lippe, das die Menschen in den Flutregionen widerstandsfähig gegen mögliche künftige Katastrophen machen soll. Die Quartiersarbeit in den Flutregionen zeichnet sich dadurch aus, dass sie zwei zentrale Elemente vereint, die so sonst nicht zusammenkommen: die klassische sozialarbeiterische Quartiersarbeit und Aktionen zur Katastrophenprävention und Klimafolgenanpassung. Ziel ist es, die Menschen besser auf künftige Katastrophen wie Überflutungen oder lange Hitzeperioden vorzubereiten. Angeboten werden beispielsweise Bildungsprojekte für Kinder, aber es geht auch um Evakuierungspläne und Strategien zum Packen einer Notfalltasche. Möglich sind außerdem Kooperationen mit Senioreneinrichtungen, etwa Trinkpatenschaften für alte Menschen. Denn im Katastrophenfall kommt es darauf an, dass die Menschen gut vorbereitet sind und wissen, wie sie als Gemeinschaft agieren können, wem sie helfen müssen und wo sie selbst Hilfe bekommen. Für diese besondere Quartiersarbeit sind die diakonischen und andere Träger für die DKH RWL ein verlässlicher Partner vor Ort, weil sie in den Regionen verwurzelt und bereits gut vernetzt sind. Außerdem kooperiert die DKH RWL mit den Kommunen, mit Fachleuten, Ehrenamtlichen und Einrichtungen, sodass Parallelstrukturen vermieden werden.

Für das Projekt „Soziale Gemeinschaften stärken“ steht ein Gesamtbudget von rund 4,2 Millionen Euro für zehn Projektstandorte im gesamten Flutgebiet zur Verfügung (Laufzeit bis 31.3.2026).

Die Quartiersarbeit konzentriert sich auf die Ortschaften Altenahr, Altenburg, Kreuzberg und Reimerzhofen und setzt auf die Ideen und das Engagement der Menschen vor Ort. Einige Highlights der Arbeit sind:

Nachbarschaftshilfe: Wir fördern eine lebendige Nachbarschaft, in der sich die Menschen gegenseitig unterstützen. Ob Begleitung zum Arzt, Hilfe im Garten oder einfach nur ein Gesprächspartner - mit unserer Plattform versuchen wir den Bedürfnissen der Menschen entgegenzukommen.

Abenteuer- und Erlebnispfad: Um den Menschen eine Auszeit von den anhaltenden Bauarbeiten und dem Lärm nach der Flutkatastrophe zu bieten, wird ein Erlebnispfad für Familien geplant. Dieser Weg bietet spannende Rätsel und Aufgaben, die die Natur erlebbar machen und Erholung ermöglichen.

Überdachte Sitzgruppe: Am Bolzplatz in Altenburg entsteht eine neue überdachte Sitzgruppe, die von Ehrenamtlichen initiiert wurde.

Repair-Werkstatt: Geplant ist eine Werkstatt, in der Alltagsgegenstände repariert werden können - von Fahrrädern über Holzarbeiten bis hin zu Elektrogeräten. Hier werden noch ehrenamtliche Mitarbeitende, die handwerkliches Geschick und ihre Fähigkeiten einbringen wollen und etwas für das Allgemeinwohl tun wollen gesucht.

Lastenrad-Verleih: Im Begegnungscafé nur mut in der Seilbahnstr. 16 steht in Kürze ein E-Lastenrad zum Verleih bereit. Außerdem werden in Kürze E-Bike-Ladestationen zur Verfügung stehen.

Neben diesen Projekten fungiert unser Quartiersbüro auch als Schnittstelle zur Orts- und Verbandsgemeinde, um die Anliegen der Bürger aufzunehmen und gemeinsam Lösungen zu finden.