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Mittelahr Bote
Ausgabe 27/2024
Wirtschafts-Info
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Busfahrer werden europaweit gesucht

Ab 1. August wird es im Großraum Adenau ein wesentlich besseres Angebot an Linienbussen geben.

Auf ein verbesserten ÖPNV-Angebot freuen sich (v.l.) Daniel Junghans (VRM), der Erste Beigeordnete Udo Seifen (VG Adenau), Landrätin Cornelia Weigand und Bürgermeister Dominik Gieler (VG Altenahr).

Bald werden in den westlichen Teilen des Ahrkreises deutlich mehr Busse fahren

ADENAU. TW. Der 1. August 2024 soll für Einwohner und Gäste im westlichen Teil des Landkreises Ahrweiler eine Zäsur in der Mobilität bezogen auf den Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) darstellen. An diesem Tag startet in der Verbandsgemeinde Adenau und darüber hinaus das neue Linienbündel Hocheifel. Mit diesem Tag nehmen 14 neue Buslinien den Verkehr auf. Dabei geht es zwar im Wesentlichen um den Schülertransport, aber auch außerhalb der Schulzeiten können sich die Menschen auf attraktivere Fahrangebote und einen optimierten Freizeit- und Tourismusverkehr freuen. Landrätin Cornelia Weigand stellte die Eckpunkte jetzt in der Kreisverwaltung vor. Ihr Haus steuert zu den jährlichen Kosten für den Schülertransport in der Region Hocheifel satte 8,5 Millionen Euro dazu, denen Fahrteinnahmen gegengerechnet werden. Auch das Land plant, sich über den Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV Nord) mit rund 20 Prozent an den Kosten zu beteiligen und fördert dabei in erster Linie die als Regio-Bus eingestufte Linie 860. „Der ÖPNV auf dem Land kostet sehr viel mehr als in der Stadt“, so Weigand.

Die Busse der Regio-Linie 860 fahren zwischen Ahrbrück und Adenau täglich im Stundentakt, zwischen Adenau und Kelberg im 60- oder 120-Minuten-Takt, wobei erstmals wieder der Nürburgring ans Busnetz angeschlossen wird. Bis dass die Ahrtalbahn wieder fährt, wird der Bus in Ahrbrück weiter über die Autobahn bis Bad Neuenahr-Ahrweiler fahren, um so eine kurze Fahrzeit zwischen Adenau und der Kreisstadt zu gewährleisten. Fährt die Bahn wieder, dann führt die Strecke der Linie 860 von Ahrbrück über Kreuzberg, Altenahr, Kalenborn und Gelsdorf nach Meckenheim. Es entsteht also Ende 2025 eine neue Verbindung zwischen der Mittelahr und der Grafschaft sowie eine erstmalige Direktverbindung zwischen Gewerbepark Gelsdorf und S-Bahn-Station Meckenheim.

Im Takt von 120 Minuten wird die neue Linie 861 zwischen Ahrbrück und Blankenheim entlang der Ahr verkehren. Ergänzend wird mit der Linie 882 von Schuld über Aremberg, Müsch bis Adenau der Ahrsteig erschlossen. Im Sommer wird es die Linie 862 als „Freizeit Bus“ geben. Damit fährt der Gast von Ahrbrück durchs Sahrbachtal über Houverath, Effelsberg und Mahlberg nach Bad Münstereifel. Von April bis Oktober gibt es einen weiteren Radbus, der als Linie 899 zwischen Altenahr, Ahrbrück, Schuld, Müsch und Blankenheim verkehrt. Er kann bis zu 20 Fahrräder mitnehmen. In Adenau selbst werden die Busse nun erstmalig auch das Gewerbegebiet „Im Broel“ ansteuern und bieten den dort Beschäftigten eine Alternative zum Auto.

Zahlreiche weitere Linien binden die kleinen Orte der Hocheifel wesentlich stärker ans Hauptnetz an, dass die Knotenpunkte am Adenauer Markt, am Bahnhof Ahrbrück, am Busbahnhof Kelberg, am Bahnhof Meckenheim, in der Ahrstraße in Müsch und in der Hauptstraße in Dümpelfeld miteinander verbindet. Neue Busbahnhöfe müssen die Kommunen nicht bauen, um die Vergrößerungen in Ahrbrück kümmert sich die Bahn.

Vergeben wurde der Auftrag für die 14 neuen Linien an den Verkehrsbetrieb Rhein-Eifel-Mosel mit Sitz in Brohl-Lützing. Das Unternehmen wird 25 neue Busse anschaffen, von denen elf kleinere Modelle elektrisch betrieben werden. Da aufgrund der aktuellen Personalsituationen Startprobleme zu erwarten sind, stehen Kreis und Verkehrsverbund Rhein-Mosel im ständigen Austausch mit dem Unternehmer, der 65 Busfahrer finden muss und in ganz Europa sucht. Die Verbandsgemeinde Adenau unterstützt durch die Suche nach passendem Wohnraum.