Würdevoll beging die Verbandsgemeinde Altenahr den zweiten Jahrestag der Flut
VG ALTENAHR.OC. Es müssen nicht immer die großen, plakativen Gedenkfeiern sein, die Mut und Trost spenden. Manchmal sind es eher die kleinen, persönlich anmutenden Gedenkveranstaltungen, aus denen sich Hoffnung und Zuversicht schöpfen lässt. So fand die zentrale Veranstaltung der Verbandsgemeinde Altenahr in fast privatem Rahmen in der Pfarrkirche St. Nikolaus & St. Rochus am Freitag, den 14. Juli 2023, statt. Diese Kirche erlangte durch die Flut insofern eine besondere Symbolik, da sie wochenlang als Ausgabestelle für Hilfsgüter für die Ortsgemeinde diente. Dadurch entwickelte sie sich zum einem wichtigen Anlaufpunkt. Mit dem Lied „Kommt doch her zu mir, wenn Euch Sorgen und Lasten drücken“ eröffnete der Mayschoßer Kirchenchor die Feier würdevoll. Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer warf im Anschluss gemeinsam mit der Gemeinde einen Blick auf die Sorgen und Belastungen, die derzeit noch viele Flutbetroffene umtreiben, rief aber auch die positiven Erlebnisse und aufbauende Gedanken ins Bewusstsein der Anwesenden. Im weiteren Verlauf war jeder dazu aufgerufen, den Blick nach innen zu richten, sich selbst zu fragen „wie geht es mir im Moment?“. Symbolisch stellten die Teilnehmer Teelichter vor den Altar – sortiert nach ausgebrannten Lichtern (kraftlos, erschöpft), halbabgebrannten Lichtern (wechselnde, widersprüchliche Gefühle), und neuen, vollen Lichtern (Licht der Lebensfreude, Hoffnung, Zuversicht). Im Anschluss bestand für alle Gäste die Möglichkeit des Zusammenbleibens rund um die Kirche, zu Gesprächen und Austausch. Eine würde- und gefühlvolle Veranstaltung, die die starke Verbundenheit der Menschen im mittleren Ahrtal noch einmal unterstrich.