In der Alten Dorfschule wurden umstrittene Themen diskutiert
HECKENBACH-NIEDERHECKENBACH.OC. Am 18. Juli fand in der alten Dorfschule Niederheckenbach eine weitere Gemeinderatssitzung statt, bei der es unter anderem um die umstrittenen Bebauungspläne Cassel ging. Hier standen sich erneut verhärtete Fronten gegenüber: zum einen der Gemeinderat Heckenbach mit Vertretern der beteiligten Abteilungen der Verbandsgemeinde Altenahr sowie einige Bewohner Cassels und auf der anderen Seite die stärker vertretene Bürgerinitiative „Unser Cassel“. Auch wenn es wiederholt emotional angeheizte Diskussionen gab - im Prinzip bleibt alles, wie bereits auf der Gemeinderatssitzung von Januar 2022 beschlossen. Aufgrund eines Formfehlers erklärten sich jedoch Heinrich Groß, Ortsbürgermeister Heckenbach, und Hans Langwald als „freiwillig befangen“ und verließen gemeinsam mit Siegfried Tolksdorf den Ratstisch. Unter der Moderation von Eric Hupperich, Paul Schier, Jürgen Wagner und Gordon Hiller wurden erneut die Beschlüsse gefasst: Aufhebung des Bebauungsplans „Ringstraße Cassel“, Aufstellung des Bebauungsplans „Im Heckenbacher Tälchen“ als Plan der Innenentwicklung (nach §13a BauGb) mit Einbeziehung der Außenbereichsflächen (nach §13b), Veränderungssperre für Quellenweg und das Land entlang der Ringstraße, Sicherung Vorkaufsrecht der Gemeinde.
In der Diskussion im Anschluss an die Ratssitzung ging es - wie bereits zum Jahresbeginn - hoch her. Diesmal gab es auch Protest einzelner Bürger gegen die Namensgebung der Bürgerinitiative. „Unser Cassel, das sollten doch wohl alle sein, sie fühle sich aber durch die Bürgerinitiative nicht vertreten“, so eine aufgebrachte Einwohnerin Cassels. Dies löste heftige Reaktionen und eine Vielzahl an Anschuldigungen und Mutmaßungen auf beiden Seiten aus, woraufhin der Rat die Diskussion beendete.
Wie geht es weiter in dem beschaulichen, landschaftlich schönen und bis dato ruhigen Örtchen? Auf Nachfrage sichern Ortsbürgermeister und Gemeinderat zu, dass man durchaus die machbaren Interessen aus dem Maßnahmenkatalog der Bürgerinitiative realisieren wolle. „Alles bleibt wie beschlossen“, so Heinrich Groß, „wenn etwas vorgestellt werden kann, wird es eine Sprechstunde mit der Bürgerinitiative geben.“ Letztendlich sollten wohl alle Beteiligten - auch im Interesse der zukünftigen Generationen - an einer Wiederherstellung des Dorffriedens interessiert sein. Nur so kann der Ort auch (oder gerade) für junge Familien weiterhin attraktiv bleiben.