Die geschenkte Panoramabank wird getestet.
Toller Zusammenhalt.
ALTENAHR/MÁRTHÉLY. Endlich war es wieder soweit! Nach 3-jähriger Abstinenz konnte der Partnerschaftsverein Mártély, die ungarische Partnergemeinde von Altenahr, besuchen. Einen Anlass benötigt man dazu eigentlich nicht, da man Freunde schließlich immer gerne besucht. Aber es gab einen: 25 Jahre deutsch-ungarische Freundschaft!
Mártély liegt in Süd-Ungarn am Rande der Puszta. Das alte malerische Fischerdorf verfügt u.a. über ein Kultur- & Begegnungszentrum, ein Strandbad an der Theiß, einen Naturlehrpfad und einen traumhaften Fahrradweg.
Los ging es am Sonntag, 31. August 2022, gegen 15 Uhr von Kalenborn mit zehn Jugendlichen unter Betreuung des Jugendbüros Altenahr und zehn Mitgliedern des Partnerschaftsvereins. Nach einer angenehmen und lustigen Busfahrt wurde die Gruppe an der Unterkunft, der Waldschule in Mártély, herzlich in Empfang genommen. Nach dem Bezug der Zimmer konnten noch fünf weitere Teilnehmer begrüßt werden, die mit dem Flugzeug angereist waren. Am Abend gab es dann mit vielen Dorfbewohnern ein schönes Grillfest zur offiziellen Begrüßung durch die Bürgermeisterin Dr. Anita Putz und der Leiterin des Fördervereins Kata Sathi.
Am nächsten Tag schloss ein entspannter Tag am Strandbad an mit Schwimmen, Volleyballspielen, Eisschlecken und Faul-in-der-Sonne- Liegen. Mittwochs und donnerstags folgte dann ein straffes aber lustiges und lohnenswertes Programm. Besucht wurden, gemeinsam mit den Jugendlichen und Kindern von Martely, der Zoo in Szeged, ein Waldkletterpark und ein Thermal/Schwimmbad. Höhepunkt für Jung und Alt war an diesen beiden Tagen aber wohl das Freizeitbad. Einige der erwachsenen Teilnehmer besuchten alternativ die Altstadt von Szeged, die zweitgrößte Stadt Ungarns. Nachmittags besuchten sich die deutschen und ungarischen Jugendlichen gegenseitig, bis abends dann gemeinsam gegessen, getrunken, gesungen und getanzt wurde, bis alle müde ins Bett fielen.
Am Freitag wurde es offiziell: Die Ortsbürgermeister der Ortsgemeinden Altenahr, Berg und Kirchsahr kamen gemeinsam mit dem 1. Beigeordneten der Verbandsgemeinde Altenahr Georg Knieps, dem Büroleitenden Beamten der Verbandsgemeindeverwaltung Wolfgang Stodden und der Kulturvereinsvorsitzenden Angelika Furth nachgereist. Mittags wurde eine kleine Delegation im Garten der ehemaligen Bürgermeisterin Judit Balogh begrüßt, die extra dafür aus den Staaten anreiste. Judit Balogh und der damalige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr Achim Haag hatten die Partnerschaft vor 25 Jahren gegründet.
Am Nachmittag waren dann alle zur offiziellen Geschenkübergabe eingeladen. Der Partnerschaftsvereinsvorsitzende Stefan Reitler übergab zusammen mit Georg Knieps eine Panoramabank aus Holz, die von den Freunden des Sahrbachtals gespendet wurde. Die Ungarn schenkten kunstverzierte Holztafeln mit Segensspruch und überreichten Palinka, das Nationalgetränk Ungarns.
Die offizielle Delegation war zur Verabschiedung von Kata Sathi eingeladen, die ihren Posten als Leiterin des Fördervereins aufgab. Nachfolgerin möchte Irene Vasci werden, die bereits als Jugendliche stark aktiv bei der Partnerschaft dabei ist. Die Jugendlichen amüsierten sich derweil auf dem Dorffestival.
Die Rückreise wurde am 7. August angetreten. Nach Altenahr kam die Ungarin Agnes Farkas mit, die für zwei Wochen als Praktikantin des Jugendbüros Altenahr arbeiten wird.
In den sieben Tagen Ungarn sind alte Freundschaften gefestigt und neue Freundschaften geschlossen worden. Trotz aller Unterschiede verstehen sich die beiden Kulturen sehr gut. Die Tatsache, dass die Menschen in Ungarn deutlich „weniger zum Leben haben“ und dennoch – oder gerade deshalb – eine immense Lebensfreude empfinden und diese auch weiterzugeben verstehen, berührt Jung und Alt gleichermaßen und öffnet oftmals die Augen für Dinge, die hier in Deutschland gerne als selbstverständlich angesehen werden.
Bürgermeisterin Anita Putz: „Es ist schön in einer sich stetig verändernden Welt zu erleben, dass es etwas gibt, das gleich bleibt. Dies ist in unserer Partnerschaft das freundliche Verhältnis zwischen Martely und Altenahr, indem sie miteinander in Beziehung treten und die Liebe und Hingabe der Organisatoren und Teilnehmer untereinander. Und das immer noch, nach einem viertel Jahrhundert.“