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Mittelahr Bote
Ausgabe 38/2022
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Rech feierte außergewöhnliches Winzerfest

Seit der Flut gibt es eine Freundschaft zwischen Kröv/Mosel und Rech/Ahr.

Feierlicher Moment der Proklamation, Weinkönigin Katja erhält die Krone von Vor-Vorgängerin Michaela Krogull.

Guf gefüllt zeigte sich der Festplatz schon am frühen Samstag.

Gratulation für die Recher Jubilarinnen.

Früh übt sich: Kinderweinkönigin Emma mit ihren Prinzessinnen.

Bacchus Ulli Jacobs testet den Recher Spätburgunder.

Musikanten aus den Niederlanden sorgen immer für beste Stimmung.

Die Saffenburg hat der Flut getrotzt.

Besucher am Wegesrand des Festzugs freuten sich über ein Glas Wein.

Ein wenig geschützt vor dem Regen brachte eine Kutsche Weinkönigin Katja und ihre Prinzessin Kristiane (r.) durch Rech.

Von den vielen Provisorien ließen sich die Weinfreunde nicht stören und kamen in Scharen

RECH. TW. „Endlich…,“ das war das erste Wort der neuen Recher Weinkönigin Katja I. nach ihrer Proklamation beim Winzerfest am Samstag. „Endlich Weinkönigin“, so die 26-jährige Kundenberaterin einer Bank, nachdem sie mehr als ein Jahr auf diesen Tag warten musste. War der Name der neuen Regentin und ihrer Weinprinzessin Kristiane schon im Frühjahr 2021 bekanntgegeben worden, so machte die Flutkatastrophe vom Juli 2021 das Winzerfest, dass schon ein Jahr zuvor der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war, zunichte.

Auch in diesem Jahr ist Rech noch weit von Normalität entfernt, das Winzerfest ließen sie sich aber nicht nehmen. Gefeiert wurde auf einem Schotterplatz, der seit der Flut Dorftreffpunkt ist. Hier kredenzten Winzer und Genossenschaften edle Weine, dazu gab es kulinarische Leckerbissen. Wer zur Musik vom „Kölsche Jung“ am Freitag oder der Band „MidLive“ am Samstag tanzen wollten, war mit festem Schuhwerk gut bedient. All das störte nicht, auch nicht das herbstlich kühle und regnerische Wetter. Das lud eher zum Rotwein statt der sonst bei Festen üblichen hellen Weine ein. Den Gastgebern war es recht und schon am Freitag zum Auftakt war der Festplatz voller Menschen, viele von ihnen kamen auch in den beiden kommenden Tagen direkt vom „Wandern für den Wiederaufbau“ in den Weinort.

Der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, Leon Krogull, nutzte einen LKW-Anhänger als provisorische Bühne, um vor einem auch am Samstag schon früh gut gefüllten Festplatz Gäste und die Weinköniginnen des Ahrtals begrüßen zu können. Hier übergab mit Michaela Krogull die Weinkönigin der Saison 2018/19 die Krone der Repräsentantin an Katja Hermann. Diese bezeichnete es als Glücksgriff, der Liebe wegen von Königsfeld nach Rech gezogen und dort auch die Liebe für den Wein entdeckt zu haben. Erste Gratulanten der neuen Königin waren der Kreisbeigeordnete Horst Gies, Verbandsbürgermeister Dominik Gieler und der designierte Ortsbürgermeister Ben Vrijdaghs. Blumen gab es aber auch für die Jubilarinnen. Vera Stodden war vor 25 Jahren Weinkönigin in Rech, Henriette Ettelt vor 50 Jahren. Ebenfalls vor 50 Jahren war Ruth Solbach Ahrweinkönigin. Während es die aktuellen Majestäten im Anschluss an den Festakt zu den Recher Weingütern führte, startete auf dem Festplatz eine große Sause.

Höhepunkt des dritten Winzerfesttags war der Winzerumzug am Nachmittag, kleine und große Winzer und Weinfreunde grüßten aus den Fußgruppen oder von den Motivwagen. Erstmals nach mehr als 30 Jahren gab es wieder eine Kinderweinkönigin. Emma Dung machte mit ihren kleinen Prinzessinnen Jana und Christina klar, dass auch sie einmal den Recher Wein vertreten möchte. Weinkönigin Katja kam derweil in einer Kutsche daher. Neben zahlreichen Regentinnen von der Ahr und Ahrweinkönigin Mariella Cramer konnte Ulli Jacobs in der Person des Weingotts Bacchus auch Weinkönigin Franziska Hahn aus dem Moselort Kröv begrüßen. Die Kröver haben nach der Flut eine Patenschaft zu Rech ins Leben gerufen. Musikgruppen aus Vallendar, den Niederlanden, Dattenberg oder Hönningen sorgten für beste Stimmung unter den teilnehmenden Vereinen und Weingütern aus vielen Orten des Ahrtals in einem Festzug, der erstmals über die Behelfsbrücke in Rech führte. Sogar die Möhnen aus Königsfeld waren im Festzug dabei.