Tanja Schlösser, Kolpingsfamilie Dernau
DERNAU. (ang.) Nach der Flutkatastrophe des vergangenen Jahres hatten sich dreizehn Helfer aus dem Heilbronner Land spontan zu einem Hilfseinsatz an die Ahr aufgemacht. Der Zufall wollte es, dass sie nach Dernau kamen.
Die Kontakte sind seit dieser Zeit nicht abgerissen, ganz im Gegenteil. Die Dernauer Kolpinger erreichte alsbald eine Einladung, ein Wochenende in Eppingen in der Nähe von Heilbronn zu verbringen.
Die dortige Kolpingsfamilie wollte den Dernauern die Gelegenheit bieten, etwas Abstand von den Alltagsmühen des Wiederaufbaus zu gewinnen. Dankenswerterweise kümmerten sich die Eppinger um die komplette Organisation und übernahmen zudem die Kosten. 30 Teilnehmer aus Dernau erlebten ein unvergessliches Wochenende. Der Mittelahr Bote hat mit Tanja Schlösser gesprochen, die zur Kolpingsfamilie Dernau gehört und bei der Fahrt dabei war.
Sie erzählt: „“Wir sind Kolping“, diese Worte drücken das Gefühl aus, mit dem ein wunderbares Wochenende in Eppingen zu Ende gegangen ist. Die Dernauer Kolpingsfamilie erlebte tolle Tage mit abwechslungsreichem Programm, aber vor allem ansteckende Gastfreundschaft und aktives Vereinsleben. Kolping Eppingen hat vorgelebt, was Kolping ausmacht und die Dernauer Kolpingfamilie so wiederbelebt“.
Besonders bemerkenswert war nach Tanja Schlössers Worten, die Offenheit und Herzlichkeit der Kolpingbrüder und –schwestern aus Eppingen. Das vorbereitete Programm sei so liebevoll und detailliert ausgearbeitet worden, es bot Gemeinschaft, aber auch Raum für eigenes Entdecken, gab Zeit für Gespräche und Kennenlernen.
Tanja Schlösser war in einer Pension untergebracht, sodass sie keine direkte Gastfamilie hatte. Dennoch fühlte sie sich stets willkommen, war in viele vertrauensvolle Gespräche eingebunden, lernte herzliche Menschen kennen, fühlte sich angenommen und wohl. Eine Eppingerin habe ihr erzählt, so Schlösser, dass sie sich schon ein wenig mulmig gefühlt habe, je näher das gemeinsame Wochenende rückte. Die Eppingerin hatte sich aber ohne zu zögern als Gastmutter angeboten. „Aber wer weiß schon, auf wen man dann trifft?“ fasste sie ihr mulmiges Gefühl zusammen. Aber als der Bus angekommen sei und sich die Türen geöffnet hatten, seien alle Bedenken der Gastmutter wie weggefegt gewesen. Die Eppinger Gastmutter, so erzählte sie es Tanja Schlösser, fühlte direkt eine Vertrautheit zu den Dernauern und freute sich auf ihre Gäste von der Mittelahr.
Die Eppinger Kolpingsfamilie sei eine starke Truppe. Ihr Engagement, ihr Heim, ihre Gemeinschaft sei beeindruckend und ermutigend, so Tanja Schlösser, die selbst zur Kolpingsfamilie Dernau gehört. Ihr käme die Dernauer Kolpingsfamilie richtig klein daneben vor. „Eppingen hat andere Voraussetzungen und andere Mittel, da darf sich Dernau nicht mit der gastgebenden Kolpingsfamilie vergleichen“. Tanja Schlösser betont: „Kolping in Dernau kann aber genauso lebendig werden wie es dort zu spüren war.“
Und sie nimmt einiges aus Eppingen nach Dernau mit: „Zu Kolping gehört man nicht mit einem Mitgliedsausweis, sondern mit dem Herzen. Vielleicht sollten wir die schöne Tradition der Eppinger übernehmen und am Ende jeder Veranstaltung ein Kolpinglied anstimmen? Ich empfand es als sehr verbindend und ergreifend“.
Tanja Schlössers Fazit: „Die Tour war einfach klasse: - eine gelungene Auszeit mit herrlichen Eindrücken von der Gartenschau, - gelebte Gemeinschaft zweier Kolpingsfamilien, die nach Fortsetzung ruft, - ein verbindendes Miteinander, das uns als Kolping Dernau den Wiedereinstieg in gelebte Gemeinschaft (nach Corona und Flut) deutlich leichter macht“.