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Mittelahr Bote
Ausgabe 43/2025
Vereine und Verbände
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Sven Plöger: „Wir müssen die Welt enkelfähig machen“

Sven Plöger in Leimbach.

LEIMBACH. Rund 400 Besucherinnen und Besucher kamen nach Adenau-Leimbach, um Wetterexperte Sven Plöger live zu erleben. Eingeladen vom Klimastammtisch Ahr sprach er über Klimawandel, Verantwortung und die Lehren aus der Flutkatastrophe von 2021.

Anschaulich erklärte Plöger die meteorologischen Hintergründe des Tiefs „Bernd“ und räumte offen ein, dass zwar gewarnt worden sei, aber niemand das Ausmaß der Katastrophe erwartet habe.

Eindrucksvoll und mit einer Prise rheinischem Humor zeigte er, wie schwer wir uns tun, exponentielle Entwicklungen zu begreifen. So ließ er das Publikum schätzen, wie dick ein Blatt Papier wird, wenn man es 42-mal faltet. Das Ergebnis: knapp 440.000 Kilometer, also bis hinter den Mond.

Mit verbreiteten Relativierungen wie dem Satz „Deutschland verursacht nur doch nur zwei Prozent der globalen CO₂-Emissionen“ räumte er souverän auf und stellte Deutschlands Anteil ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl: Pro Kopf verursachen Deutsche ähnlich viel Kohlendioxid wie Chinesen. Seine Botschaft: „Wir haben kein Wissens-, sondern ein Handlungsproblem.“ Es brauche eine echte Aufbruchsstimmung in der Gesellschaft. Der Wandel von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien werde ohnehin kommen – die Frage sei nur, wie schnell.

Er appellierte an Mut, Aufbruch und Eigenverantwortung statt an Moral. Sein Fazit: „Wir müssen unsere Welt enkelfähig machen.“ Der mit langem Beifall bedachte Vortrag machte deutlich, dass Klimaschutz mit kleinen Schritten beginnt.

Der Erlös des Abends, für den Sven Plöger auf ein Honorar verzichtete und der von der Kreissparkasse Ahrweiler finanziell unterstützt wurde, kommt dem Projekt „Klimapfad im Ahrtal“ zugute.