Die amtierenden Dernauer Weinmajestäten bei der Eröffnung des Martinsmarktes.
DERNAU. (kan.) Martinsmarkt im WeinKulturDorf. Die 26. Auflage war wieder ein Fest für alle Sinne und eines der Herzen. Am Samstag eröffnete die amtierende Weinkönigin Carla Poppelreuter mit ihren Prinzessinnen auf dem Dorfplatz ganz offiziell den Martinsmarkt. In ihrem Grußwort verwies sie auf die Besonderheit des Martinsmarktes: Nicht nur im Dorf selbst, sondern auch in den Weinbergen werde gefeiert. Dafür verantwortlich seien die Rotten, die oberhalb des Ortes in den Weinbergen „ihr“ Martinsfeuer aufschichten und dann im Rahmen des Martinsumzuges abbrennen würden. „Sie machen das Dernauer Martinsfest zu etwas ganz Besonderem,“ so die Weinmajestät.
Nach den obligatorischen Begrüßungen, Reden und der Eröffnung zog die Majestät mit ihren Prinzessinnen in Begleitung der Kirchdauner Musikanten und den Ehrengästen durch das Dorf.
Neben über 60 Ausstellern, Musik und Kulinarik sorgte vor allem die zweite „Offene Kirche“ der Pfarrgemeinde für besondere Momente der Stille bei diesem Martinmarkt.
Unter dem Motto „Teilen verbindet“ öffnete die Pfarrkirche ihre Türen und lud Besucher ein, sich inspirieren zu lassen. Mit einer Postkartenaktion konnten Gäste ihre Gedanken und Wünsche teilen, und beim Kerzenanzünden gedachten viele ihrer Liebsten oder sprachen still ein Gebet für Menschen, denen sie sich verbunden fühlen. Es waren kleine Gesten, die von den Besuchern des Gotteshauses sehr gern angenommen wurden. Während des gesamten Martinsmarktes herrschte ein ständiges Kommen und Gehen in der Pfarrkirche. Ganz offensichtlich trafen die Organisatoren der zweiten Offenen Kirche bei vielen Martinsmarkt Besuchern den richtigen Nerv.
Eine Besucherin der „Offenen Kirche“ brachte es so auf den Punkt: „Für mich ist Teilen immer mehr als Geben.“ Und ganz offensichtlich dachten auch viele andere Besucher an diesem Wochenende ebenso. Kinder und Erwachsene verweilten gemeinsam in der Kirche, schrieben Postkarten, entzündeten Kerzen. Ein sehr stimmungsvoller, musikalischer Höhepunkt am Samstag um 16 Uhr in der vollbesetzten Pfarrkirche war das Offene Martinslieder-Singen. Dabei gab Monsignore Wilfried Schumacher kurze Erläuterungen zu jedem Lied und ebensolche Hinweise zu der Person des Heiligen Martin und zu Bräuchen rund um den St. Martinstag.
Am Sonntagnachmittag setzte Organist Markus Prange mit einem Orgelkonzert den musikalischen Schlusspunkt der Offenen Kirche.
Im Rahmen des samstäglichen Martinsumzuges um 18 Uhr, brannten die fünf Dernauer Rotten - unter teilweise ohrenbetäubendem Lärm von Silvesterböllern und -raketen – ihre großen Feuer ab. Ein zunehmend störender und wenig traditioneller Kontrapunkt zu dem sonst sehr besinnlichen und ruhigen Martinsfest.