Gruppenfoto der rheinland-pfälzischen Delegation vor dem Schloss Nijo-jo, der ehemaligen Kaiservilla in Kyoto und heute Weltkulturerbe.
Persönlicher Bericht von Katja Hermann zur rheinland-pfälzischen Delegationsreise
AHRTAL. Zu Gast in Japan war Ahrweinkönigin Katja Hermann im Oktober. Sie war Teil einer Delegationsreise des Landes Rheinland-Pfalz, angeführt von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Hauptschwerpunkt war das Thema „Resilienz und Transformation angesichts von Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und Klimawandel“.
„[...]Am nächsten Tag besuchten wir einen Schrein mitten in Tokio. Ich war beeindruckt, welche Ruhe im großen Stadtpark herrscht, sodass ich vergaß, in einer Stadt mit 14 Millionen Einwohnern zu sein. Mit dem Shinkansen-Schnellzug ging es weiter in Richtung Süden nach Kyoto zur Universität mit dem ersten DFKI-Lab. Im Goethe-Institut wurden wir von der Deutschen Generalkonsulin zu einem weiteren Abendempfang eingeladen. „Kampai!“ heißt wörtlich übersetzt: „Zum Wohl!“ In Japan wird dieser Trost zelebriert. Ich hatte die große Ehre, diesen gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu sprechen und auf einen schönen Abend anzustoßen. Auch verschiedene japanische Unternehmen besuchten wir im Hinblick auf die Einbindung erneuerbarer Energien.
Für unsere letzten Termine ging es in die Präfektur Iwate, welche sich im Nordosten von Japan befindet. Bereits seit 1999 pflegt Rheinland-Pfalz eine Freundschaft mit der Präfektur. Wir wurden bei der Ankunft ganz herzlich begrüßt und zu einem tollen Heimatabend eingeladen. Neben japanischen Köstlichkeiten wie Sashimi, Wagyu-Rindfleisch, Miso-Suppe und Tempura wurden wir auch visuell verwöhnt und konnten die traditionellen Tanzaufführungen genießen.
Im März 2011 wurde Japan von einer schrecklichen Naturkatastrophe heimgesucht. Durch das Erdbeben, welches einen Tsunami auslöste und einen nuklearen Unfall verursachte, sind insgesamt 19.000 Menschen gestorben. Auch Iwate war schwer getroffen und hatte viele Verluste zu verkraften. Der Besuch der Präfektur diente nicht nur der Freundschaftspflege, sondern auch als wichtiger Austausch zum Thema Katastrophenschutz, insbesondere mit Hinblick auf die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021. Der Besuch im Tsunami Memorial Museum war ein emotionales, aber auch beeindruckendes Erlebnis, da die Menschen trotz des Erdbebens vor allem Zusammenhalt und Solidarität zu schätzen wissen. Ein Kindergarten in Yamada wurde nach der Katastrophe von Spendengeldern aus Rheinland-Pfalz wiederaufgebaut. Die Kinder dort nun glücklich spielen und tanzen zu sehen, war ein toller Anblick.
Am Samstag, 28. Oktober, endete die Delegationsreise und wir konnten neben dem Besuch der UNESCO-Weltkulturerbestätte „Hiraizumi Tempel“ auch Tokio nochmal in vollem Trubel erleben. Unsere letzte Unterkunft befand sich an der Shibuya-Kreuzung, welche täglich von 250.000 Personen überquert wird. Der Delegationsausklang fand in einem urigen, sehr traditionellen japanischen Restaurant statt. Hier konnten wir auf eine tolle und erfahrungsreiche Reise zurückblicken.
Ich bin sehr dankbar, dass ich Teil dieser Reise sein durfte. So kreuz und quer die Mitglieder zwar aus verschiedenen Bereichen kamen, so gut haben wir uns trotzdem in der Gruppe verstanden. Ein einmaliges Erlebnis mit vielen neuen Erkenntnissen für mich.
Abschließen möchte ich mit den Worten aus dem Memorial Museum:
Protect our lives, to live safe with the ocean and earth. Kampai!
Eure Ahrweinkönigin Katja Hermann“
[Pressemeldung Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V.]