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Mittelahr Bote
Ausgabe 47/2023
Aktuelles
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Tradition in Dernau wiederbelebt

Der Jagdverantwortliche Roland Gieler (l.) wies die Teilnehmer der Jagd in das genaue Procedere ein.

Gern gesehene Gäste aus Schwaben. Die Jagdhornbläser aus Fronhofen nahe Ravensburg begleiteten musikalisch die Jagd.

DERNAU. (ang.) Nach mehreren Jahrzehnten hatte am vergangenen Wochenende in Dernau wieder eine Drückjagd stattgefunden. Das bejagte Gebiet war nach Angaben des Jagdverantwortlichen Roland Gieler etwa 270 Hektar groß. Die Jagdteilnehmer, etwa 40 Schützen und Treiber, trafen sich um 9 Uhr auf dem Krausberg und ließen sich von Roland Gieler, in das genaue Procedere einweisen.

Zuvor jedoch wurde die Jagd sehr traditionell eröffnet. Jagdhornbläser aus Fronhofen nahe Ravensburg stimmten mit ihren Instrumenten das Signal „Begrüßung zur Jagd“ an. Nach der genauen Unterweisung kamen erneut die jagdlichen Musiker zum Zuge und gaben das Signal „Aufbruch zur Jagd“. Das bedeutete: Jeder teilnehmende Schütze war pünktlich um 11 Uhr an seinem genau bestimmten Stand und wartete dort darauf, dass die Treiber das Wild in Bewegung und „auf die Läufe“ brachten. Wie die Verantwortlichen der Jagd betonten, soll das Wild mit Hilfe der Treiber bewusst langsam aus ihren Verstecken, den Einständen „gedrückt“ werden, um den Jägern einen sicheren Schuss zu ermöglichen. Pünktlich um 14 Uhr endete die Dernauer Drückjagd mit dem Signal „Hahn in Ruh“.

Und wie es von den Verantwortlichen hieß, war sie erfolgreich. Traditionell wird das erlegte Wild nach der Jagd geehrt und auf Tannenzweigen, umrahmt von Schwedenfeuern, auf die „Strecke“ gelegt. Die Fronhofener Jagdhornbläser spielten dann zur Ehrung des Wildes für jede Wildart, die auf der Strecke lag, entsprechende Totsignale.

Und nach der Jagd ist ein gemeinsames Essen und gemütliches Beisammensein ebenfalls Tradition. Die Jäger nennen das „Schüsseltreiben“.