Bernd Schreiner - Maurermeister Dieter Ley bei Arbeiten an der Mauer des jüdischen Friedhofs in Dernau.
Bernd Schreiner - Der jüdische Friedhof in Dernau im Herbst 2024.
DERNAU. Etwas versteckt an der K35 oberhalb von Dernau liegt der jüdische Friedhof in einer kleinen Mulde, einer der ältesten, jüdischen Friedhöfe an der Ahr. Gesichert ist der Ursprung auf das Ende des 18. Jahrhunderts nachgewiesen. Der Friedhof umfasst insgesamt 19 Grabstellen. Der älteste, identifizierte Grabstein datiert auf den 5. März 1790, der jüngste Grabstein der in 1942 verstorbenen Familie Bär wurde in der heutigen Form nach dem 2. Weltkrieg angelegt.
Um 1820 wohnten 44 jüdische Mitbürger in Dernau, ca. 5 Prozent der damaligen Einwohnerschaft. Davon zeugt auch heute noch das jüdische Betshaus in der ehemaligen Teichgasse/ Ecke Burgstrasse, dass nach der Ahrflut von 2021 derzeit durch die Jugendbauhütte renoviert wird.
Nach 1860 verlagerte sich die jüdische Gemeinde von Dernau insbesondere auf Grund besserer Erwerbsmöglichkeiten mehr und mehr nach Ahrweiler, bzw. Neuenahr. Im Jahr 1933 lebten noch 13 jüdische Mitbürger in Dernau. Das ehemalige Betshaus und der jüdische Friedhof sind die letzten Zeugnisse jüdischen Lebens in Dernau.
Die Gemeinde Dernau und engagierte Bürger sind bestrebt, diese Zeugnisse zu erhalten. So wurden die Abdeckung der Mauer am Eingang des jüdischen Friedhofs in Abstimmung mit der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz durch die Gemeinde Dernau erneuert und durch Bürger überwuchernde Sträucher und Bäume im Eingangsbereich und im Umfeld der Gräber zurückgeschnitten.
Bereits in 2015 wurde auf Initiative von Matthias Bertram, ein Kenner des jüdischen Lebens in Dernau und dem Ahrkreis, das Eingangstor erneuert.