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Mittelahr Bote
Ausgabe 50/2022
Aktuelles
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Aktuelles MUSS

Den Blick nach oben zur neuen Sirene richteten Innenminister Michael Ebling (l.) und Vertreter der kommunalen Familie.

Cell Broadcast: zusammen mit einem Warnton erschien eine Meldung aud allen Smartphones.

Innenminister Michael Ebling erlebte den bundesweiten Warntag an der Ahr

HEIMERSHEIM. TW. Donnerstag, eine Minute vor elf Uhr am Morgen: der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling ist im neuen Gerätehaus der Heimersheimer Wehr zu Gast. Mit ihm Landrätin Cornelia Weigand und weitere Vertreter aus der kommunalen Familie sowie zwei Dutzend Medienvertreter. Da fangen plötzlich die Smartphones an, einen Warnton auszustoßen. Wenige Sekunden später richten sich alle Blicke gen Himmel auf die neue Sirene direkt neben dem Gerätehaus, von der aus eine Minute lang ein Warnton immer wieder auf- und abschwillt. Was in Kriegs- und Krisenzeiten als „Luftalarm“ gilt und galt, heißt heute schlichtweg „Warnung.“ Erklingt diese Warnung, sollen die Menschen Schutz in einem Gebäude suchen, Fenster und Türen schließen, Klima- und Lüftungsgeräte abschalten und die Radios einschalten. Auch auf Lautsprecherdurchsagen sollen sie achten, denn diese werden bald auch von den neuen Sirenentypen verbreitet werden können. 86 solcher Sirenen wurden im Flutgebiet der Ahr nach der Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 flächendeckend installiert, weitere sollen bald im gesamten Kreis folgen.

Die, die an diesem Donnerstagmorgen in Heimersheim stehen, wurden von der Warnung erreicht, wobei schnell die Runde macht, dass die Warnapps „Nina“ oder „Katwarn“ nicht auf jedem Smartphone ankamen. Dafür dürfte der erstmals erprobte Cell Broadcast funktioniert haben. Dieser Warnton erklingt auf dem Telefon auch, wenn dieses leise geschaltet ist.

Der Innenminister war mit dem gesehenen und gehörten zufrieden und erleichtert: „Es ist gut, dass es funktioniert. Ein Warntag im Ahrtal weckt Gefühle für die präsente Katastrophe. Es ist wichtig zu zeigen, dass es Lehren aus der Katastrophe gibt. Zudem ändert sich die Weltlage und wir müssen Vorsorge treffen.“ Dass es bei den Themen Katastrophen- und Zivilschutz personell und technisch noch Nachholbedarf gebe, gab der Minister aber auch unumwunden zu, man müsse den Themen mehr Aufmerksamkeit schenken. „Uns ist wichtig, dass wir am Ende alle Ebenen stärken können, nämlich die kommunale Ebene, das Land und den Bund, der für den Zivilschutz zuständig ist“, wiederholte Ebling seine Forderung an den Bund nach einem Zehn-Millionen-Programm.