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Mittelahr Bote
Ausgabe 50/2025
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Ministerin Ahnen bestaunt modernes Finanzamt

Finanzministerin Doris Ahnen ließ sich von Stephan Canz anhand von Bildern den Weg vom Flutschaden zum modernen Amt zeigen.

In Ahrweiler wurden sechs Millionen Euro in Wiederaufbau und Erneuerung investiert

AHRWEILER. TW. Es war schon der dritte Besuch der rheinland-pfälzischen Finanzministerin Doris Ahnen seit der Flutkatastrophe vom Juli 2021 im Ahrweiler Finanzamt. Dort konnte sie nun einen komplett wiederhergestellten Gebäudekomplex bewundern. Die Sanierung wurde zu einer umfassenden Modernisierung genutzt. Vor allem in den Servicebereich und das Nachwuchszentrum wurde kräftig investiert. Denn das Finanzamt sieht sich zum einen als Servicedienstleister und steht bei zudem bei der Suche nach Nachwuchskräften in Konkurrenz mit anderen Arbeitgebern.

Empfangen wurde die Ministerin mit einem Blick auf Bilder aus den Tagen nach der Flut. Die hatte in Keller und Erdgeschoss des Amtes gewütet und vieles zerstört. "Die Ahr lief vorne rein und hinten wieder raus", rief Behördenleiter Stephan Canz die Situation der Flutnacht noch einmal in Erinnerung. Nicht nur Büros, auch der Server im Erdgeschoss wurde komplett zerstört. Nur mit Hilfe der Bundeswehr konnte der Keller von Schlamm und Dreck befreit werden. Dazu mussten fortgespülte Akten aus dem Archiv gesichert werden. Aber nicht nur das: auch viele der 180 Mitarbeiten waren betroffen, oftmals zu Hause und im Amt.

Nun konnte Stephan Canz der Ministerin neue Räume, modern konzipiert und mit kurzen Wegen für Mitarbeiter und Besucher präsentieren. Dass das Finanzamt auch dank Homeoffice schon wenige Tage nach der Katastrophe wieder einsatzfähig war, machte den Amtsleiter besonders stolz.

Stolz präsentierte es auch das Untergeschoss mit dem Schulungsbereich. Ein moderner Schulungsraum mit einer Fülle von Bildschirmen und viel Tageslicht erwartet die werdenden Finanzbeamten und -mitarbeiter. Das EDV-Team des Ahrweiler Finanzamtes hat hier ganze Arbeit geleistet. Froh ist Canz, dass es mit der Baustelle im Haus nun erst einmal ein Ende hat, auch wenn es noch Ideen für die Zukunft gibt, wie Photovoltaik auf dem Dach oder einen Kräutergarten im Außenbereich. Aber das sei Zukunftsmusik, so der Behördenleiter. „Es muss erstmal wieder Ruhe einkehren“, so die kurzfristige Planung.

Sechs Millionen Euro haben Sanierung und Modernisierung gekostet, das meiste davon ging in den Wiederaufbau, wie Michael Artelt vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) berichtete. So seien im Altbau des Finanzamts im Zuge der Sanierung alte Bausünden entdeckt worden, tragende Wände mussten ebenso saniert werden, wie Hohlkammer-Zwischendecken, die mit Schlamm vorgesogen waren.

Finanzministerin Ahnen dankte der Behördenleitung und den Mitarbeitern dafür, dass die lange Übergangszeit zwischen Flut und Abschluss des Wiederaufbaus gut gemanagt und überbrückt wurde. „Dass sie am Anfang schnell wieder funktionsfähig waren, gute Wege gefunden haben und mit der Zusatzbelastung durch viele Betroffene zu tun hatten, was nochmal einer besonderen Anstrengung bedarf, wissen wir sehr zu schätzen“, so die Ministerin gegenüber Stephan Canz. „Ich finde das, was ich jetzt sehen konnte, ist gut geworden“, fand Doris Ahnen viel Lob für alle Beteiligten. „Wir sind im Gegenzug froh, dass Sie uns regelmäßig besucht haben“, bedankte sich ein Mitarbeiter für das große Interesse der Ministerin am Wiederaufbau. Der Dank ging aber auch in Richtung der Landesbehörden, die sich um die Liegenschaft in den vergangenen viereinhalb Jahren gekümmert haben. Stephan Canz machte unterdessen deutlich, dass seine Mitarbeiter auch heute noch viel Arbeit im Zusammenhang mit der Flut bei den Bürgern haben, vieles sei immer noch Neuland.