Mittels Plänen, Bildern, Skizzen oder Tabellen erläuterten Fachleute der interessierten Bevölkerung Fragen zum Wiederaufbau von Schiene und Straße.
DERNAU. TW. Der Wiederaufbau der Bundesstraße 267 von Mayschoß kommend am Ortseingang von Rech inklusive einer Stützwand ist das letzte Teilstück der Bundesstraße, das nach der Flut erneuert wird. Fertig werden soll das Stück zu Weihnachten des Jahres 2030. Jetzt standen die, die Straßen, Bahn und Radweg planen und bauen, der Bevölkerung Rede und Antwort. Im Dernauer Culinarium kamen dazu interessierte Bürger zusammen. Sie konnten unter anderem auf den Bauzeitenplan für den Bereich von Altenburg bis zur Bunten Kuh bei Walporzheim schauen, der die temporären Planungen zum Wiederaufbau von Straße und Bahn zeigt. Dabei gilt generell: erst kommt die Ahrtalbahn mit Teilen des Radwegs, dann Straßen und Rest des Radwegs.
Alles Material für den Wiederaufbau der Bahn samt vieler Schwerlasten müsse mangels Alternativen über die B267 angeliefert werden, war dort zu hören. Da mache es wenig Sinn, jetzt schon die Bundesstraße zu erneuern, die unter der Schwerlast neuerliche Schäden davontragen würde. Zudem wäre der ambitionierte Zeitplan für die Ahrtalbahn mit Fertigstellung Ende 2025 nicht zu halten. „Noch sind wir im Plan“, machte Aufbauchef Christian Sauer von der DB Netz AG deutlich. Aber noch sind die Arbeiten erst am Anfang.
Schwierigkeiten sind nicht auszuschließen, wie unlängst das Verbot der Einrichtung einer temporären Betonbrechanlage in der Grafschaft zeigte. Nicht nur hier zeigte sich auch Kompetenzgerangel unter den Genehmigungsbehörden. Ob das Bauunternehmen Leonhard Weiss, das Bahn, Radweg und auch kommunale Brücken errichtet, die vom Kreis eingeräumte Genehmigung zur Einrichtung einer Lagerfläche in der Grafschaft nutzt, ist offen, zumal Klagen drohen.
Kopfzerbrechen machte den Planern auch die Tunnelsituation, denn die beschlossene Elektrifizierung samt Oberleitungen wird dazu führen, dass einzelne Tunnel aufgeweitet werden müssen. In andere bestehende Tunnel werden neue Schalen eingebaut, sozusagen ein Tunnel im Tunnel. Dann wird der Boden abgesenkt. Dass in der der Bevölkerung Unverständnis darüber herrscht, dass statt Batteriezügen, wie zur abgesagten Landesgartenschau 2022 in Bad Neuenahr-Ahrweiler eigentlich geplant gewesen, nun Strom über Oberleitungen zu den Zügen gelangt, war mehrfach zu hören.
Es kommt aber auch auf die Ortsgemeinden an, die müssen unter anderem Brücken erneuern. In Dernau wurde die Weinbaubrücke jetzt in Auftrag gegeben, sie soll Ende kommenden Jahres stehen. Auch dieses Bauwerk errichtet Leonhard Weiss. Schon in den kommenden Tagen beginnt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mit dem Bau einer Stützwand an der Bunten Kuh, damit die Bahn hier weitere Aufbauvorbereitungen treffen kann. Es wird Behinderungen und temporäre Sperrungen geben, wie in den kommenden sieben Jahren fast überall auf der B267. Daher appelliert Stefan Schmitt der das Wiederaufbaubüro des LBM in Sinzig leitet, an Radfahrer, die Bundesstraße wegen der großen Gefahren zu meiden. Allerdings gibt es keine weniger gefährliche Alternative.