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Mittelahr Bote
Ausgabe 6/2023
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Flaschenkinder bereit zum Start ins Leben

Püppi und ihre Brüder Runi und Tari

AHRTAL. Auf der Pflegestelle von Doris Efferz, Ehrenvorsitzende des Katzenschutzvereins, herrschte kürzlich Abschiedsstimmung. Sechs Kitten, kurz nach der Geburt aufgenommen und drei Monate lang großgezogen, sind bereit zum Auszug.

Die Tigerchen Mira, Sally und Fridolin wurden im Oktober in der Obhut des Vereins geboren. Eine Familie aus Gelsdorf hatte ihre herrenlose, hochträchtige Mutter zum Verein gebracht. Sie nahm die Kleinen nach der Geburt aber nicht an.

Die schwarz-weiße Püppi und ihre schwarzen Brüder Runi und Tari - wurden im November nur einen Tag alt allein in einem Fluthaus in Bad Neuenahr gefunden. „Sie haben nur knapp überlebt und waren anfangs zu schwach zum Saugen – ich musste tröpfchenweise mit der Pipette füttern“, berichtet Doris Efferz.

Kitten brauchen alle zwei Stunden eine Mahlzeit - ein 24-Stunden Job. Fläschchen fertigmachen, füttern, Bäuchlein massieren, baden und laufend das Körbchen säubern - schließlich tragen Katzenbabys keine Windeln. „Es ist wunderbar zuzusehen, wie sich die Welpen vom hilflosen, blinden Baby zum verspielten, anhänglichen Jungtier entwickeln. Mit ihrer Zuneigung geben sie so viel zurück, dass die Mühe schnell vergessen ist“, so Efferz. „Der Abschied ist hart. Auch nach 23 Jahren Tierschutzarbeit kommen mir noch Tränen. Aber darum geht es letztlich: den Tieren zu einem guten Zuhause zu verhelfen.“

Bevor sie ihre Schützlinge abgibt, guckt sich Efferz die Interessenten genau an. Alles muss passen, das Umfeld muss stimmen und die Menschen müssen ernsthaft interessiert sein, eine lebenslange Beziehung mit dem Tier einzugehen. Jungtiere gibt Efferz bevorzugt zu zweit oder zu einer vorhandenen, jüngeren Katze ab. „Katzen jagen gern alleine, sind aber im Alltag keine Einzelgänger“, erläutert sie.

Der Verein betreut im Jahr rund 90 bis 100 Abgabe- und Fundtiere, die für wenige Wochen erst einmal auf Pflegestellen untergebracht werden, bis sie vermittelt sind oder der Besitzer gefunden ist. „Wir suchen laufend ehrenamtliche Pflegestellen. Kosten für Ausstattung, Futter und Streu trägt der Verein. Wer Interesse hat, kann sich an mich (Tel. 02641/917305) oder Anita Andres (Tel. 02641/207465) wenden.“

Der Verein freut sich über jede Hilfe, Futter-Spenden oder eine finanzielle Aufmerksamkeit. Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden. IBAN: DE 27 5775 1310 0000 8154 31, Kreissparkasse Ahrweiler. Weitere Infos: www.katzenschutz-aw.de.