DERNAU. Am 27.01.2025, dem Holocaustgedenktag, versammelten sich knapp 30 Gäste auf dem Jüdischen Friedhof in Dernau. Sie erinnerten an die Befreiung des Vernichtungslages Auschwitz-Birkenau vor 80 Jahren. Dort wurden mehr als eine Million Menschen ermordet, vor allem Jüdinnen und Juden. Auschwitz wurde zum Symbol für die aus mörderischem Rassenwahn begangenen Verbrechen der Nationalsozialisten.
In ihrer Begrüßung betonte Dr. Sigrid Dehmelt, dass das Erinnern nicht nur dem Gedenken der Opfer diene, sondern uns auch Verantwortung für die Zukunft auferlege, damit ein derartiges Menschheitsverbrechen nie wieder geschieht. Frau Kashdan und Herr Abayev von der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz unterstrichen diese Mahnung. Sie erinnerten an das Leid der Opfer und das der Überlebenden und ihrer Nachkommen. Sie sprachen die Hoffnung aus, dass Antisemitismus und Rassismus überwunden werden, um eine Gesellschaft gegenseitigen Respekts zu schaffen.
Matthias Bertram berichtete über das Leben der Familie Karl und Rosa Schweitzer aus Altenahr. Diese bauten sich dort 1911 ein Haus mit Metzgerei, welche 1936 durch die Nazis geschlossen wurde. Schweitzers verkauften ihre Metzgerei und zogen 1937 nach Köln. 1941 wurden die Schweitzers nach Riga deportiert. Enkel Charles fand bei einem Besuch in den Todeswäldern von Riga einen Gedenkstein mit dem Ortsnamen „Altenahr“.
Dr. Renate Strauch las das Lied von R. Mey „Die Kinder von Izieu“ vor – eine erschütternde Anklage der nationalsozialistischen Verbrechen. Abschließend betete Herr Abayev zum Gedenken an die Opfer des Holocaust. Wie in den letzten Jahren wurde an den Grabsteinen Kerzen aufgestellt – auch das ein Zeichen gegen das Vergessen und Ausdruck der Hoffnung.
[Quelle: Pressemitteilung der SPD OVs Kalenborn und Mittelahr]