BGV erinnert an... alte Reiseführer (Teil 12, Nr. 254)
In unserer Reihe „BGV erinnert an …“ haben wir uns exemplarisch einige alte Wanderführer und Reisebeschreibungen ausgesucht und völlig wertfrei und kommentarlos wiedergegeben. Bemerkenswert war und ist die unterschiedliche Sichtweise: zeitlich, der Anlass der Reisen und auch die Fortbewegungsarten. Die immer lesenswerten Berichte wollten wir Ihnen, der Leserschaft, nicht vorenthalten. Diesmal unser letzter Teil der sicherlich unvollständigen Serie:
Reinhard Zado, Reben, Holz und Eisen. Das Siegtal von der Mündung bis zur Quelle.
Niederhofen 2009, Seiten 272 und 286
„… kurz danach in Niederhöfels [sic!] ist es nicht mehr zu übersehen, dass wir auf der Erzstraße sind. Viele alte Gruben und auch die Siedlungen der Bergleute begleiten und nun am Weg.
Große wechselnde Schleifen macht der Fluss und die Straße an seiner Seite führt uns nun nach Betzdorf. Durch den starken Straßenverkehr ist es nicht gerade erholsam, hier entlang zu radeln, jedoch gibt es bis hinter Betzdorf nach Kirchen immer wieder Bürgersteigradwege, auf denen wir schon bald den Ort Kirchen im Rückspiegel sehen und uns nun in einer herrlichen Landschaft die Freusburg trutzig von dem Berg grüßt. (…)
Wie viele Orte im Siegtal hat Betzdorf sein enormes Wachstum dem Bahnbau und den darauf folgenden Industrien zu verdanken. Bis heute hat diese Entwicklung der Stadt ihren Stempel aufgedrückt. Als Verkehrsknotenpunkt mit Schienenverlauf bis in das ehemalige Siegerländer Eisenrevier. Das Ortsbild wird von Gleisanlagen dominiert, die die Stadt eng durchtrenne. Verbindungen zu den Stadtteilen findet man durch Unterführungen und Brücken. Die Sieg wurde hier in eine solche Enge getrieben, dass der einstige Zufluss der Heller - früher ein Postkartenmotiv - heute mit Beton überbaut ist. Die Straßenführungen lassen den Besucher die Ländlichkeit völlig vergessen. Man kreiselt über mehrere Spuren und versucht die gewünschte Richtung zu finden, letztlich erkennt man einen großen Verteilerkreisel, der den Besucher durch einen langen Tunnel wieder zur neuen Orientierung an den Ausgangspunkt führt. (…)“