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Aktuelles aus der VG Betzdorf-Gebhardshain, Ausgabe Betzdorf
Ausgabe 18/2024
Stadt Betzdorf
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Betzdorfer Geschichte e.V.

Das erste Kolpinghaus in der Burgstraße wurde im Juli 1932 eingeweiht, aber bereits im März 1945 durch einen Bombenangriff völlig zerstört.

… erinnert an das erste Kolpinghaus (Nr. 235)

Im Jahre 1892 ernannte der Bischof von Trier den Pfarrer Jacob Müller zum ersten Präses des „Katholischen Gesellenvereins“ in Betzdorf. Seine erste Versammlungsstätte fand man drei Jahre später im Lokal „Zur Sonne“ (heute „Slavia“). Der Verein entwickelte sich prächtig, schon 1914 konnte man 327 Mitglieder zählen. Und bald gab es - ganz im Sinne Adolph Kolpings - eigene Abteilungen für Gesang, für Orchester oder für Turner. So reifte in den 1920er-Jahren der Plan zum Bau eines Sportplatzes, wofür Hauberg am heutigen Kolpingplatz zur Verfügung gestellt werden konnte. Für die Planierungsarbeiten beschäftigte der Verein satzungsgemäß hauptsächlich arbeitslose Gesellen als Tagelöhner. Aus der Sportgruppe entstand 1922 die DJK Betzdorf, im Jahr zuvor hatte es einen imposanten Handwerker-Festzug mit 20 geschmückten Wagen gegeben.

Auf äußeren Druck hin änderte man Mitte der 1930er-Jahre den Namen in „Kolpingsfamilie“. Den Sportplatz musste man für 8000 Mark an die Gemeinde abtreten, der Erlös wurde für die Schuldentilgung verwendet, die entstanden waren beim Kauf des ehemaligen Kolonialwarengeschäftes Oswald Hoffmann. Das Haus in der Burgstraße hatte man gekauft, um hier ein Vereinsdomizil einzurichten. Nach vieler Eigenleistungen beim Umbau konnte es im Juli 1932 eingeweiht werden, lief aber in eine politisch sehr unruhige Zeit. Bereits 13 Jahre später fiel das Haus infolge eines Bombenangriffs in Schutt und Asche. Sämtliches Vereinsvermögen, auch Fahnen, Akten, Fotos, das Denkmal, Bücher, war verloren.

Der Verein existierte nach dem Kriege weiter, in gewisser Weise hatte man allerdings mit dem ersten Kolpinghaus einen Großteil seiner Geschichte und in gewisser Weise auch seiner Identität verloren…

Die Geschichte des zweiten Kolpinghauses in der Wilhelmstraße war bereits Thema in unserer Nr. 41 (2008).

(GB, betzdorf-geschichte@bgev.de)