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Aktuelles aus der VG Betzdorf-Gebhardshain, Ausgabe Betzdorf
Ausgabe 28/2023
Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain
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Segelflugclub SFC Betzdorf-Kirchen e.V.

Auf dem Heimweg kurz nach 19 Uhr nochmal 3m/sec. steigen.

SFC-Pilot fliegt in 10 Stunden motorlos über 850 km

SFC-Pilot Max Achenbach schaffte am 6. Juli 2023 mit Co-Pilot Georg Hartmann in knapp 10 Stunden mit dem Betzdorfer Arcus-T eine Dreiecksstrecke von über 850 km. Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 90 km/h. Die Strecke führte von Katzwinkel nach Brilon, dann bis ins fränkische Bayreuth, weiter nach Marpingen (Saarland) und zurück nach Betzdorf.

Max Achenbach schildert seinen Flug so: „Das gute Flugwetter hatte sich bereits angekündigt. Die lärmschutzbedingte Startzeit nach 10 Uhr passte gut zur Entwicklung der Aufwinde. Nach motorlosem Steigen auf 1300m/NN und Aufwind versprechenden Wolken flogen wir ab in Richtung des ersten Wendepunktes Brilon. Im Sauerland blieben die Wolken jedoch weiter nur bei 1300m/NN. Mit zeitweise nur 500m über Grund ging es vorsichtig aber dennoch konstant Richtung Brilon. Von Brilon bis Bayreuth, immerhin fast 300 km, lief es dann jedoch entspannt mit einem Schnitt von 105 km/h. Nach Umrunden der Wende in Bayreuth ging es bis Bamberg weiter recht flott. Dann war das Wetter aber wie ausgewechselt, die Aufwinde wurden unrund und waren schwer zu finden. Wir wurden spürbar langsamer.

Die fortschreitende Tageszeit lag uns immer stärker im Nacken. Später ab Mannheim wurde die Thermik dann jedoch wieder besser und leichter auffindbar, die letzten Wolken trugen uns bis auf über 2000m/NN. Ab der Wende in Marpingen hatten wir um 18 Uhr noch 160 km vor uns. Das wurde spannend, da wir sonst zu dieser Zeit schon zuhause sind. Aber die Thermik hielt erstaunlich lange an. Notfalls hatten wir ja noch unseren Rotax-Klappmotor, aber den brauchten wir doch nicht. In Richtung Heimat standen Wolken, die gutes Steigen versprachen. Also weiter auf Kurs und vor allem immer schön oben bleiben. Um 19:10 Uhr trug uns dann die Abendthermik noch ein letztes Mal bis an die Wolken und gab uns sichere Höhe, um nach Betzdorf zu gleiten. Damit war die Aufgabe geschafft. Im Fazit waren die Bedingungen an diesem Tag etwas schwächer als angenommen und die gewählte Strecke lag nicht unbedingt im optimalen Wetterraum. Ein Dreiecksschenkel mit dem Wind nach Osten hätte dem Schnitt gut getan. Die späte Thermik hat die Aufgabe aber definitiv gerettet. Knapp 10 Stunden Flug waren echt anstrengend und erfordern gute Konstitution, Ausdauer und Konzentration. Eine Wiederholung ist gewiss.“