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Aktuelles aus der VG Betzdorf-Gebhardshain, Ausgabe Betzdorf
Ausgabe 30/2024
Stadt Betzdorf
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RSC Betzdorf

Das Gewitter zieht auf, Francis Cerny (schwarzer Helm/Mitte) dreht auf: Dies beschert dem Team Schäfer Shop den Sieg.


„All in“ beim Gewitter-Poker: Cernys Coup an der Kiellinie

Auf der einen Seite Cafes und schöne Villen, auf der anderen die Förde mit prächtigen Zwei- und Dreimaster-Segelschiffen an der Kaimauer - vor dieser Traumkulisse ging Francis Cerny aus dem Team Schäfer Shop des RSC Betzdorf beim fünften Teil der Rennserie um den Elektroland24-Cup in Kiel an den Start. Traumhaft war dann auch der sportliche Verlauf, denn die 48-Jährige düpierte die teils deutlich jüngere Konkurrenz in der Masters-Klasse und sicherte sich ihren ersten Saisonsieg.

Im 40-km-Frauenrennen mit sehr großer Beteiligung ging es auf dem 1,6-km-Rundkurs über die breite Straße an der Kiellinie, über einen Hügel durch den Wald und dann wieder ans Ufer. Es war ein Kriterium, gefahren wurde auf Punkte: alle fünf Runden gab es für die vier ersten Frauen 5, 3, 2 und einen Punkt. Die Beine waren gut, Cerny startete direkt in der zweiten Runde eine Attacke, doch nach einer Weile lief alles wieder zusammen. Die RSC-Athletin wollte jedoch unbedingt Punkte ergattern, da am Himmel ein großes Gewitter mit bedrohlich wirkenden Wolken aufzog.

Gedacht, getan: Cerny kämpfte sich weit nach vorne und sprintete, obwohl erst die halbe Distanz absolviert war, was die Beine hergaben. Das Pokerspiel ging auf: Kurz nach der vierten Wertung öffnete der Himmel seine Schleusen und ein heftiges Hagelgewitter stürzte auf die Fahrerinnen hernieder, was den Abbruch des Rennens zur Folge hatte. Dank ihrer taktisch klugen Entscheidung und als einzige Seniorin mit Punkten im Frauenfeld ging der Masters-Sieg an Cerny.

Ein wenig büßen musste die Schäfer-Shop-Fahrerin im zweiten Rennen des Wochenendes.

Da Cerny ihre Beine angesichts des Unwetters nicht gut ausfahren konnte, fiel ihr der Start am Folgetag deutlich schwerer, zumal hier ein Kurs um sehr viele Ecken und entsprechend vielen Antritten ausgeschrieben war - zudem wehte ein fieser Wind. Auch landschaftlich war das Rennen ein Kontrast zum Vortag: auf dem 1,3-km-Parcours stürzte sich das Feld in eine Tiefgarage und später wieder die Rampe hinauf ans Tageslicht.

„Ab zehn Runden vor Ende wurde dermaßen am Horn gezogen, dass einige nur noch über Kreuz schauten“, berichtet Cerny von einem sehr schnellen Rennen, das nicht als Kriterium, sondern mit einer normalen Wertung ausgefahren wurde. Auch diesmal sprang mit Rang drei ein Podestplatz heraus.