BGV erinnert an...den Namen „Betzdorf“ (Teil 4, Nr 241)
In diesem Teil unserer kleinen Serie zur Namensherkunft von Betzdorf reichen wir jüngere Erklärungsversuche nach:
Thomas A. Bartolosch, Rhein-Zeitung v. 10.9.1997: Karl Bückart hat zumindest mit einer Aussage recht: Die älteste Urkunde, in der „unser“ Betzdorf genannt wird, ist die von 1236. Schon 1970 hatte Helmuth Bartolosch mit der Expertise von Hellmuth Gensicke (Direktor des Wiesbadener Hauptstaatsarchivs) festgestellt: „apud Betstorp“ (Urkunde von 1249) ist Betzdorf a.d.Sieg. Aber auch mit „in Bettisdorf“ aus der Urkunde von 1236 ist Betzdorf a.d.Sieg gemeint.
Rhein-Zeitung, Juni 2002, Leserfrage „Was ich wissen will“: Laut Duden kommt der Name ursprünglich von „Bettisdorf“, entwickelt (vermutlich) aus dem Personennamen „Betto“, Widerspruch kommt von Dieter Sommerfeld (Kreisarchiv AK): Er leitet ab von „Petersdorf“, Betzdorf kommt nicht von „Bett“ und nicht von „Bitze“. Eine Begründung ist lt. Sommerfeld u.a. eine Karte der Herrschaft Freusburg aus dem 17. Jahrhundert, in der „Petresdorf“ genannt wird. Auf keinen Fall besteht (lt. Verfasser der Antwort) ein Bezug zum Familiennamen „Betz“ (= eher Koseform von Berthold oder Bernhard).
Bemerkung d. Verf.: Diese Erklärungs-Versuche befriedigen keinen Heimatfreund wirklich, deshalb:
Thomas A. Bartolosch, „Betzdorf/Sieg ´…wie eine Stadt des amerikanischen Westens`“, 2023: In der Broschüre geht der Verfasser auf die meisten o.g. Schriften (Breidenbach, Bückart, Wolf, Schmidt, H. Bartolosch, T.A. Bartolosch) intensiv, kritisch und mit großem Sachverstand ein. Selbstverständlich kommen die genannten Urkunden zur Sprache, von denen die von 1236 als die älteste bekannte Nennung unseres Betzdorf bestätigt wird. Letzteres wird durch persönlichen Schriftwechsel (2.9.1997) von Dr. Hellmut Gensicke vom Wiesbadener Archiv (s.o.) bestätigt.
(Teil 5 folgt in Nr. 242, GB, betzdorf-geschichte@bgev.de)