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Aktuelles aus der VG Betzdorf-Gebhardshain, Ausgabe Betzdorf
Ausgabe 35/2024
Stadt Betzdorf
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RSC Betzdorf

Rasant durch die Kurve: Francis Cerny (in Schwarz) vom Team Schäfer Shop beim Rennen in Bad Segeberg in Aktion.

"Kirmes" ohne Frittendunst

Rundstreckenrennen auf kurzen Kursen werden im Straßenradsport häufig auch Kirmesrennen genannt - ein Begriff, der aus Belgien herübergeschwappt ist, wo die Radrennen in vielen Orten seit Jahrzehnten eine exponierte Rolle bei der Jahreskirmes spielen. In Deutschland sind Rundstreckenrennen für Amateure aufgrund der hohen Hürden für die Organisation echter Straßenrennen zwar der Standard, allerdings geht es für die Fahrer dabei nur selten durch eine Bier-, Nikotin- und Frittendunstwolke. Auch das ohrenbetäubende Gedudel aus den Lautsprechern eines Autoscooters fehlt.

Dennoch passt der Begriff Kirmesrennen zumindest in sportlicher Hinsicht oft, wie nun auch wieder die Sportler aus dem Team Schäfer Shop des RSC Betzdorf beim S-Cup in Bad Segeberg feststellten. Auf dem 1,2-Kilometer-Kurs ging es rauf und runter, dazu ließen die runden Kurven ein hohes Tempo zu. "Das Rennen wirkte ein bisschen wie eine Achterbahn, in den Kurven spürte man die Fliehkräfte sehr. Wie auf der Kirmes hat das ziemlich Spaß gemacht", sagt RSC-Fahrerin Francis Cerny, die in Holstein den 3. Platz im Masters-Rennen belegte, das im Rahmen des Rennens der Frauen-Elite mit getrennter Wertung ausgetragen wurde.

Eine Attacke jagte die nächste, schließlich zerbrach das Feld in zwei Teile. Cerny versuchte lange, eine gut kreiselnde zweite Gruppe zu organisieren, leider vergebens - diese kam zwar bis auf 30 Meter wieder an die Spitzengruppe heran, doch dann wurde dort wieder das Tempo verschärft. Da aus den Reihen der Masters-Frauen nur die spätere Siegerin vorne dabei war, ging es in der zweiten großen Gruppe noch um zwei Podiumsplätze. Cerny musste sich nur einer weiteren Masters-Fahrerin geschlagen geben - Platz 3 nach 41 Kilometern.

Mit Andreas Peppel hatte noch ein Teamkollege von Cerny den langen Weg in den Norden auf sich genommen, er startete bei den männlichen Masters (ab 40 Jahre). Auch hier gestaltete sich das Rennen im 40-köpfigen Feld hektisch. Schon nach einigen Runden hatte Peppel den Plan gefasst, in der vorletzten Runde die Flucht nach vorne anzutreten, um der absehbaren Sturzgefahr im Zieleinlauf zu entgehen. Der Ausreißversuch gelang zunächst, doch dann wurde Peppel von den starken Fahrern im Feld wieder gestellt und am Ende, nach 41 Kilometern, auf Rang 17 durchgereicht.