In unserer Reihe „BGV erinnert an …“ möchten wir den interessierten Betzdorfern auch einmal nahe bringen, wie auswärtige Besucher unsere Heimat gesehen haben. Dazu haben wir uns exemplarisch einige alte Wanderführer und Reisebeschreibungen ausgesucht. Dies soll völlig wertfrei und kommentarlos wiedergegeben werden. Bemerkenswert ist jedoch die unterschiedliche Sichtweise: zeitlich, der Anlass der Reisen und auch die Fortbewegungsarten.
In jedem Fall liegen lesenswerte Berichte vor, die wir nicht vorenthalten wollen …
August Horn, Das Siegthal von der Mündung des Flusses bis zur Quelle in seinen historischen und sozialen Beziehungen
Bonn 1854, Seiten 138 bis 139
„(…) Im weiteren Verfolgen unserer Straße erfahren wir nächstens ein kleines Rachestückchen der durch die menschlichen Natur- und Durchwühlungen endlich einmal erzürnten Mutter Natur: - den Felssturz bei Dasberg. Am Fronleichnamstage 1843 stürzten hier nämlich die untersprengten Felsen in die Sieg hinab und überschütteten die noch im Bau begriffene Chaussee. Unter den Felsstücken, welche das Andenken des Ereignisses noch für Jahrhunderte erhalten werden, zeichnen sich vorzüglich zwei kolossale Blöcke aus, auf deren größerem man einen schwarzen Adler als Wetterfahne (!) angebracht hat.
Hinter Dasberg führt uns die Straße hoch durch eine herrliche Waldpartie: tief unten zwischen Felszacken und Bäumen hindurch blinken die blauen Wellen der Sieg, in schwindelnder Felsspalte gebettet. An der Lichtung grüßt uns dann plötzlich ein lebendig fruchtbares Thal, drüber weg aber der eigenthümliche Riesenkegel des Druidensteins. Wo wir das Niveau des Flusses unten wieder erreicht haben, überrascht uns, nachdem wir diesseits eine schöne massive Chausseebrücke überschreiten, das niedliche Betzdorf an der Oeffnung des durch seinen Bergbau und Hüttenbetrieb vorzüglich berühmten Hellerthals, durch welchen der Weg in circa 1 ½ Stunden zu dem durch seine regelmäßigen Basaltbildungen ausgezeichneten Hohenseelbachskopf führt.
Gleich hinter Betzdorf erblicken wir schon auf einem Berge vor uns die Kirche von Kirchen, …“