Die Sommerferien sind vorbei und die Kinder zurück in Schule oder Kindergarten. Für viele Eltern bleibt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Herausforderung, besonders in den Ferien. Während manche Familien auf Großeltern zurückgreifen können, ist es für berufstätige Eltern und Alleinerziehende oft problematisch.
Ab 2026 wird mit dem Ganztagsförderungsgesetz ein Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung für Grundschulkinder eingeführt, doch in Betzdorf-Gebhardshain ist man vorbereitet. Schon vor 20 Jahren erkannte man die Notwendigkeit einer Ferienbetreuung. Eine Elterninitiative der Christophorus-Grundschule Betzdorf-Bruche legte 2004 den Grundstein dafür. Was damals mit acht Kindern begann, ist heute ein Angebot für über 50 Kinder in den Sommer-, Herbst- und Osterferien.
Die Nachfrage nach verlässlicher Betreuung ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Immer mehr Eltern sind berufstätig, und die Unterstützung von Verwandten ist nicht immer gegeben. „In der letzten Woche hatten wir 55 Kinder - ein neuer Höchststand“, berichtet Jugendpfleger Ingo Molly. Bürgermeister Joachim Brenner sieht darin einen klaren gesellschaftlichen Wandel.
Die Betreuung wird von einem engagierten Team aus neun Betreuern, darunter Erzieher und Ehrenamtliche, geleistet. Dank Fördermitteln des Landes und der Unterstützung durch das Kreisjugendamt ist die Finanzierung gesichert. Auch bei Herausforderungen wie den Bauarbeiten an der Christophorus-Grundschule konnte die Betreuung durch den Umzug in die Stadthalle reibungslos weitergeführt werden.
Neben der Betreuung ist auch der Ferienspaß, der vor 40 Jahren als kleines Sommerprogramm begann, ein fester Bestandteil des Sommers. Mit über 60 Aktivitäten bietet er rund 600 Kindern unvergessliche Erlebnisse. „Dieses Erfolgsmodell entlastet Eltern und bereichert die Kinder“, lobt Bürgermeister Brenner. Dank des Engagements vieler Ehrenamtlicher wird es auch in Zukunft erfolgreich bleiben.