BGV erinnert an... alte Reiseführer (Teil 2, Nr. 244)
In unserer Reihe „BGV erinnert an …“ möchten wir den interessierten Betzdorfern auch einmal nahe bringen, wie auswärtige Besucher unsere Heimat gesehen haben. Dazu haben wir uns exemplarisch einige alte Wanderführer und Reisebeschreibungen ausgesucht. Dies soll völlig wertfrei und kommentarlos wiedergegeben werden. Bemerkenswert ist jedoch die unterschiedliche Sichtweise: zeitlich, der Anlass der Reisen und auch die Fortbewegungsarten.
In jedem Fall liegen lesenswerte Berichte vor, die wir nicht vorenthalten wollen…
Ernst Weyden, Das Siegthal – Ein Führer von der Mündung bis zur Quelle des Flusses und durch seine Seitenthäler
Leipzig 1866, Seiten 205 bis 206
„(…) Von Dasberg führt der Weg bergan. Heimliches Waldesdunkel umfängt uns mit seiner geheimnisvollen Stille.
Einzelne Stellen gewähren zwischen starren Felsgebilden und Baumgruppen Blicke auf die tief unten in ihrem Felsenbette oft stürmisch hinbrausende Sieg, gewöhnlich aber freundlich mit ihrem klaren Wasserspiegel zu uns hinaufblickend. Das Auge wird gefesselt durch die in den Tiefen hinsausenden Eisenbahnzüge.
Aus dem Walde treten wir am Bergabhange in eine Lichtung, die uns die Aussicht auf den Segen eines weiten Thales eröffnet, dessen Hintergrund der Kegel des sogenannten Druidensteins bildet. Dem Wege abwärts über die Brücke der Landstraße folgend, gelangen wir zu dem linken Flussufer sich hindehnenden, freundlich einladenden Betzdorf, welches uns in seinem Stationsgebäude Rast und Erquickung bietet. Von hier aus geht die Deutz-Giessener Bahn links durch das Hellerthal, den Windungen des der Sieg zueilenden Hellerbaches folgend, nach Wetzlar und Giessen. Hier schliesst sich die Zweigbahn nach Siegen an die Hauptbahn.
Von Betzdorf ladet das Hellerthal mit seinem Bergbau und Hüttenbetrieb zum Besuche, und wär es auch nur, um die merkwürdige Basaltkuppe des isoliert liegenden Hohenseelbachs-Kopf zu besteigen und …“