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Aktuelles aus der VG Betzdorf-Gebhardshain, Ausgabe Betzdorf
Ausgabe 4/2024
Stadt Betzdorf
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RSC Betzdorf

Nico Matuschak vom RSC Betzdorf wartet mit Vorfreude auf den Start. Links neben ihm (in Grau) bereitet sich auch Tour-de-France-Legende André Greipel vor.

Staunen über André Greipel bei Radrennen im Grenzbereich

Radsportler sind harte Hunde, doch dieses Rennen war selbst für die „Alten Hasen“ in den Masters-Klassen eine Grenzerfahrung. Die Deutschen Meisterschaften im Cyclocross, die in Radevormwald ausgetragen wurden und für den RSC Betzdorf unter keinem guten Stern standen, waren schon durch das Streckenprofil eine riesige Herausforderung. Hinzu kamen extreme äußere Bedingungen.

Bei Frost, eisigem Wind und Schneegestöber war die Strecke nicht nur glatt, sondern auch hart wie eine Holzbohle, weshalb die Protagonisten unkonventionell handeln mussten. Statt ihre Reifen vor dem Rennen noch mal aufzupumpen, ließen sie Luft ab, um überhaupt Grip zu haben – vor allem in der Abfahrt am Schräghang.

Nico Matuschak vom Betzdorfer Team Schäfer-Shop bescherte dies im Rennen der Masters 2 (40 bis 49 Jahre) Probleme, er wurde wegen eines Sturzes „nur“ auf Rang 49 gewertet. Dafür gratulierte Matuschak später dem für den Nachbarverein RSV Daadetal startenden Gerrit Rosenkranz, der Silber gewann.

Im 15-km-Rennen startete Matuschak aus einer hinteren Reihe mit einem prominenten Nebenmann. Der durch seine elf Tour-de-France-Etappensiege bekannte André Greipel gewann später Bronze. „Das war schon interessant. Er hat sich beim Start mit gefühlt 1600 Watt erst Mal weit nach vorne geschossen“, staun te Matuschak über die Kräfte des „Gorilla“. „Vorne hatte er nur ein 46er-Kettenblatt, hinten maximal 32 Zähne. Keine Ahnung, wie der das durchgedrückt hat.“

Von seinem eigenen Rennen ließ sich der RSC-Athlet indes nicht ablenken, wenngleich der Kurs dem 85-Kilo-Kraftpaket überhaupt nicht entgegenkam.

Im Mittelfeld um Platz 30 herum lief es zunächst nach Plan – doch dann machte ein Sturz alles zunichte. „Ich hatte vorher noch meine Brille weggeschmissen, weil ich im Schneetreiben nichts mehr gesehen habe und war nur noch am Blinzeln, bin dann in einer Kurve weggerutscht“, berichtet der 46-Jährige vom Schäfer-Shop-Team. Kette und Schaltwerk waren nach dem Sturz derart lädiert, dass er sein Rad schultern und zur Wechselzone laufen musste.

„Das war ein weiter Weg, da habe ich zehn Plätze und einige Minuten verloren. Die Jury hat mich wegen einer drohenden Überrundung aus dem Rennen genommen“, berichtet Matuschak, der sich ärgerte. „Normal wäre es wohl ein Platz unter den ersten 35 geworden.“