Betriebsleiter Gerd Hoffmann zeigt an Erdproben, wie sich Humusfarming positiv auf die Bodenstruktur auswirkt und durch ein hohes Vorkommen von Regemwürmern deutlich sichtbar wird.
Hofbesichtigung zu Humusfarming in Gebhardshain
Auf Initiative des Bund für Umwelt und Naturschutz trafen sich am nachhaltigen Kartoffelanbau Interessierte auf dem Hof Hoffmann in Gebhardshain. BUND-Vorsitzender Hans Jürgen Lichte wies darauf hin, dass man bei einem Meinungsaustausch mit dem Kreisbauernverbandes auf den Betrieb aufmerksam wurde. Deren Vorsitzender Josef Schwan wurde denn auch begrüßt. An einer mit Ölrettich und Wicken dicht bewachsenen Fläche erläuterte Gerd Hoffmann praxisnah die Vorteile seiner Art einer regenerativen Anbaumethode. Anhand entnommene Spatenproben überzeugten sich die Besucher vom guten Zustand des Bodens. Er zeichnete sich durch einen angenehmen Geruch, einer guten Krümelstruktur und einer hohen Durchwurzelung aus. Ganz nebenbei so der Betriebsleiter, trage der angestrebte Humusaufbau im hohen Maße zur CO2 Bindung bei, und entlastet bei großflächiger Anwendung die Umwelt klimabedeutsam. Zudem werde die die Wasserhaltekraft verbessert. Hoffmann setzt auf den Zwischenfruchtanbau, welcher zur ganzjährigen Bodenbedeckung beiträgt. Hinzu kommt der Einsatz von Pflanzenkohle, Urgesteinsmehl und Mikroorganismen (Milchsäurebakterien) für die Vitalisierung der Pflanzen. Gülle, Komposte und Spritzmittel werden mit diesen Zusatzstoffen behandelt, um ausgebrachte Nährstoffe in vollem Umfang zu binden oder aus dem Boden zu mobilisieren. Über regelmäßige Bodenanalysen lasse er sein Tun überprüfen. Er arbeite nach dem Motto: gesunder Boden, gesunde Pflanze, gesunder Mensch. Auf Kunstdünger könne verzichtet werden. Insbesondere Kartoffeln, auf dessen Anbau sich der Betrieb spezialisiert habe, profitiere geschmacklich von all diesen Maßnahmen. So solle die Kartoffel nicht nur als Beilage sondern als Hauptnahrungsmittel wertgeschätzt werden. Überzeugt von den Umweltgedanken und den Geschmacksargumenten bedienten sich denn auch viele Teilnehmer an dem Kartoffelangebot im Hofdirektverkauf und bekundeten das Gehörte in ihren Privatgärten auszuprobieren.