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Aktuelles aus der VG Betzdorf-Gebhardshain, Ausgabe Betzdorf
Ausgabe 46/2024
Stadt Betzdorf
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Betzdorfer Geschichte e.V.

BGV erinnert an...alte Reiseführer (Teil 5, Nr. 247)

In unserer kleinen Reihe möchten wir den Lesern nahe bringen, wie auswärtige Besucher unsere Heimat gesehen haben. Dafür sollen exemplarisch einige alte Wanderführer und Reisebeschreibungen stehen, die wir völlig wertfrei und kommentarlos wiedergeben wollen. Bemerkenswert ist jedoch die unterschiedliche Sichtweise: zeitlich, der Anlass der Reisen und auch die Fortbewegungsarten.

Karl Bückart, Beiträge zur Ortskunde und Geschichte von Betzdorf und Umgegend,

Betzdorf 1914, Seite 5

„(…) und meine Blicke durch die schöne Gotteswelt von Nordosten bis Nordwesten schweifen lasse, treten mir die uns zunächst liegenden Berge ‚Weißer Stein‘ mit seinem schönen Aussichtsturm, alsdann die ‚Pracht‘, (…), weiter der 431 Meter hohe ‚Arsberg‘, der ‚Alsberg‘ und ‚ die alte Kohlhardt‘, sowie zuletzt noch ‚die Angsthardt‘ vor Augen und rufen in ihrer anmutigen Folge angenehme und Gefühle in mir wach.

Hinter der ebenbenannten Bergreihe sehe ich auch den sagenhaften Druidenstein (den Löwen des Siegerlandes), die Friedewälder Höhe und die höchsten Kuppen des Westerwaldgebirges; scharf hervor tritt ferner die Maschinenanlage von Grube Käuser Steimel, daran schließt sich der 500 Meter hohe Steinerotherkopf an und dahinter rechts erblicke ich den großen Schornstein von der Kruppschen Grube Bindweide. Alle diese ebenbenannten Stätten umrahmen in anmutiger Weise unser trautes Betzdorf, das zu unseren Füßen liegt, durchflossen von dem Sieg- und Hellerfluß, angeschmiegt an die sanften Höhenzüge und Bergwände; so sahen wir es entstehen seit dem Jahre 1866, ein Haus und eine Straße nach der andern, zuerst in bescheidener Bauart, bis sich in den letzten zwanzig Jahren auch schönere Gebäude zugesellten.

Wo das oberbergische Bergland mit seinem südwestlichen Ende an den nordöstlichen Höhenzug des Westerwaldes angrenzt, am mittleren Lauf des schönen Siegflusses gelegen, befindet sich unser rasch emporgeblühtes Städtchen Betzdorf. Der Ort ist eine sehr alte Niederlassung, hier, wo die alten deutschen Völkerstämme der Franken, Chatten, und Sachsen an und ineinander sich berührten, trug die Gegend von alter Zeit her den Stempel vereinzelt liegender Höfe; geschlossene große Ortschaften kamen wenig vor. (…)“

(GB, betzdorf-geschichte@bgev.de)