Betzdorfer Geschichte e.V.
BGV erinnert an... alte Reiseführer (Teil 6, Nr. 248)
In unserer Reihe „BGV erinnert an …“ möchten wir den interessierten Betzdorfern auch einmal nahe bringen, wie auswärtige Besucher unsere Heimat gesehen haben. Dazu haben wir uns exemplarisch einige alte Wanderführer und Reisebeschreibungen ausgesucht. Dies soll völlig wertfrei und kommentarlos wiedergegeben werden. Bemerkenswert ist jedoch die unterschiedliche Sichtweise: zeitlich, der Anlass der Reisen und auch die Fortbewegungsarten.
In jedem Fall liegen lesenswerte Berichte vor, die wir nicht vorenthalten wollen…
Wilhelm Stollfuss, Sieg-, Agger-, Bröltal-Führer und Wanderbuch
Bonn 1922, Seiten 25 bis 27
„(…) Im Siegtal weiter kommen wir von Kirchen in ½ Std. nach Betzdorf.
Betzdorf (Flußhöhe 186 m), 8200 E., als Bürgermeistergemeinde 19 000 E., wichtiger Industrieplatz und Bahnknoten der Strecken Köln - Gießen, und der Siegtalbahn über Siegen nach Hagen; Zweigbahn nach Daaden. Eisenbahnwerkstätten, Bergwerks- und Hüttenbetriebe.
Durch die hübsche Lage an der Mündung des Hellertales und durch gute Bahnverbindungen eignet es sich sehr zum Standort für Ausflügler.
Gasth.: Deutsches Haus, Breidenbacher Hof, Zentralhotel, Bahnhotel, Gobrecht, u.a.
Über Ausflüge s. bei den Wdgn. (Bem.: Wanderungen), auch unter Kirchen und Freusburg: Zum Druidenstein 1 Std.; dann mit der Nebenbahn nach Daaden und in ¾ Std. zum schönen Schloß Friedewald auf dem Westerwald, zu dem 654 m hohen Stegskopf; zu dem Hohenseelbachskopf (530 m), A.T. (Bem.: Aussichtsturm), über Emmerzhausen 1 ¾ Std. - Im DaadenerTal viel Bergbau.
(…)
Von Betzdorf nach Au und Hamm.
Wir wandern auf guter Straße am N.-Ufer der Sieg weiter am Fuß des Molzberges hin, durch die kleinen Orte Wallmenroth (Wirtschaft) Zum Felsen), dann durch Wald nach Dasberg; jenseits des Flusses, dessen große Kehre die Str. abschneidet, liegt der Ort Bruche und das Bergmannsdorf Scheuerfeld, W. Eutebach, Raab, von welchem eine lange Kruppsche Grubenbahn bis Steinebach und Nauroth auf den Westerwald führt.
Hinter Dasberg liegen zwei große Felsblöcke in der Sieg, die von einem Bergsturz in 1843 herrühren. (…)“