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Aktuelles aus der VG Betzdorf-Gebhardshain, Ausgabe Betzdorf
Ausgabe 49/2023
Stadt Betzdorf
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Betzdorfer Geschichte e.V.

Das alte Stellwerk „Bo“ in der Bahnhofstraße in den 1960er-Jahren.

… erinnert an das Betzdorfer Stellwerk „Bo“ (Nr. 230)

Der BGV hat in seinem Archiv ein Foto vom alten Stellwerk „Bo“ in der Bahnhofstraße. Das Foto stammt vermutlich aus den 1960er-Jahren, das Gebäude stand an der Ausfahrt des Bahnhofs in Richtung Gießen, etwa in Höhe der heutigen Unterführung zur Altstadt zwischen Bahnhof- und Viktoriastraße. Im Hintergrund ist übrigens ein Geschäftshaus an der Bahnhofstraße zu sehen (Sattler Stein, Metzger Bleeser, Mode Geschw. Schmidt, Samen-Müller). Manche Alteingesessenen können sich noch erinnern…

Dazu muss man sich zunächst fragen, worum es sich bei diesem technischen Gebäude handelte: Eine ortsfeste Bahnanlage zur Steuerung des Bahnbetriebs. Es diente der Einstellung von Fahrwegelementen (Weichen, Gleissperren) und der Abhängigkeiten untereinander (Signale). Als mechanisches Stellwerk war es mit Hebeln ausgestattet, die über Seilzüge mit den Signalen und Weichen verbunden waren. Fachleute berichten von einer Stelleinrichtung „Jüdel“. Dafür war hier rund um die Uhr ein Stellwerkmeister (ggf. mit Gehilfen) zugegen, der in seiner Funktion eine recht hohe Verantwortung hatte.

„Bo“ wurde 1898 in Dienst gestellt, als die preußische Staatsbahn die Stellwerkstechnik auf ihren Hauptbahnen modernisierte. Es war bis Ende des Jahres 1979 in Betrieb, bevor die Bahn die Abwicklung auf das neue Gleisbildstellwerk „Bf“ („Betzdorf Fahrdienstleiter“), das heute noch im Dienst steht, umstellte.

Schon sehr bald danach wurde das Gebäude abgerissen, man brauchte es nicht mehr. Und die Stadt Betzdorf war froh darüber, denn jetzt konnte die neue Bahnhofstraße im Zuge der Stadtsanierung wie geplant umgesetzt werden. (GB)