Auf dem Foto von 1930 zeigt sich der Ladeninhaber auf der Haustüre seines Geschäfts. Mit im Haus befand sich die „Betzdorfer Volkszeitung“ mit Buchbinderei und Buchdruckerei von Adam und Clemens Langen (links).
Im Mai 1902 eröffnete Ferdinand Hähner mit seiner Frau Rosa in der Kirchstraße einen Laden, in dem er laut Außenwerbung „Hüte, Mützen und Weißwaren“ verkaufte. Das für damalige Verhältnisse recht große Haus hatte er bereits 1887 erbauen lassen und dort zwei Ladenlokale untergebracht. Er selbst führte seinerzeit als Wirt das „Domhotel“.
Das nun eröffnete Geschäft entwickelte sich gut und viele ehemalige Schüler des damals noch jungen Gymnasiums erinnerten sich noch lange daran, dass sie bei Hähners ihre neuen Schülermützen bekamen.
Ferdinand Hähner starb 1918 kurz vor Ende des 1. Weltkrieges und hinterließ seine Frau mit fünf Kindern.
Im zweiten Lokal des Hauses, in dem lange die Betzdorfer Volkszeitung ihr Büro hatte, wurde 1931 ein Blumenladen eröffnet.
Frau Hähner heiratete den Kaufmann Hubert Schmidt aus Wissen, der nach seiner Rückkehr aus russischer Gefangenschaft im Jahre 1947 tatkräftig half, das Geschäft wieder aufzubauen. Die Zeit war schwer damals, es gab wenig zu essen, es hatte niemand genügend Geld, alle Handelsbeziehungen basierten auf Naturalien. So musste die Kundschaft für jeden Hut erst einmal zwölf Kaninchenfelle mitbringen…
1956 wurde das Geschäftshaus grundlegend umgebaut, um den veränderten Ansprüchen der modernen Zeit gerecht zu werden. 1970 übernahm dann der Enkel des Gründers, Edelbert Schmidt mit seiner Frau das Geschäft und erweiterte es zu einem modernen Herrenausstatter-Geschäft mit Hosen, Strickwaren und Herrenhemden. Zum 75. Jubiläum im Jahre 1977 wurde der Laden nochmals vollständig renoviert und modernisiert, heute befindet sich hier eine Praxis für Krankengymnastik.
(GB, Quellen: RZ v. 30.04.1977, betzdorf-geschichte@bgev.de).