Eine colorierte Ansichtskarte vom Beginn des 20. Jahrhunderts wurde vom Kaufmann Wilhelm Solbach in Bruche herausgegeben.
… erinnert an das Kaufhaus Solbach in Bruche (Nr. 232)
Die abgebildete Ansichtskarte ist gelaufen im Jahre 1916, stammt also aus der „vorklösterlichen“ Zeit. Zur zeitlichen Einordnung: Der Grundstein des Klosters wurde 1926 gelegt, die ebenfalls abgebildete Schule erfuhr ihre zwischenzeitliche Fertigstellung 1914.
Das Kaufhaus von Wilhelm Solbach war ganz am Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet worden, es war ein regelrechter „Tante-Emma-Laden“. Will heißen, dass man bei Solbachs eigentlich alles erwerben konnte, was zum täglichen Bedarf gehörte. Aber auch darüber hinaus gab die Artikel-Palette viel her, und was gerade nicht vorrätig war, wurde innerhalb kurzer Zeit bestellt.
Eine andere Aufnahme aus den 1930er-Jahren zeigt das Geschäft mit einem stark erweiterten Äußeren, das Angebot wurde also erweitert und gerne angenommen. Das Haus mit dem Anbau ähnelte schon stark an den heutigen Zustand.
Der Familienbetrieb existierte übrigens bis etwa 1972/73 Der Sohn führte das Geschäft dann noch ein paar Jahre weiter, eine Tochter betrieb einen anderen Laden in Bruche.
Der Ort selbst zeigt sich in der Abbildung eher aufgelockert, nicht so dicht wie in heutiger Zeit. Im Verlauf des letzten Jahrhunderts, insbesondere nach dem letzten Weltkrieg gab es eine starke Bautätigkeit. Ungewohnt ist allerdings, wie gesagt, die Ansicht ohne die Gebäude des Klosters, in dem mittlerweile ein Hospiz eingerichtet ist. Und auch hier ist vom Fotografen wieder ein Teil der Dorfjugend in Positur gestellt worden…